Arp-Museum Bahnhof Rolandseck


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Der Bahnhof in Rolandseck, einem Ortsteil von Remagen am Rhein, wurde 1856-58 erbaut. Der Bahnhof Rolandseck war Endstation auf der Strecke von Köln nach Bonn. Wer weiter wollte – Stichwort Rheinromantik –, stieg um auf Schiff oder Kutsche. Der Bahnhof Rolandseck wurde so zum Treffpunkt der Prominenz.

Das spiegelte sich in den Räumlichkeiten wider, die sogar nicht mit der Ortsgröße von Rolandseck harmonierten. Der Bahnhof Rolandseck wurde gebaut, um großen Bahnhof zu halten. Stuck, Kronleuchter, gusseiserne Balkone für Fahrgäste wie Königin Viktoria von England, den deutschen Kaiser Wilhelm, Bismarck, die Brüder Grimm, Friedrich Nietzsche, Johannes Brahms und Franz Liszt. George Bernhard Shaw fand in der Location einen Spielort für eine Szene eines Theaterstücks.

Der Bahnhof Rolandseck war auch damals schon ein Kulturbahnhof mit Festen und Konzerten. Noch viel mehr ist er es, seit den 1960er Jahren. Da gründete sich im nicht mehr bewirtschafteten Bahnhof Rolandsecke ein Atelier für Künstler unter dem Engagement von Johannes Wasmuth (1936-1997, Galerist und Kunstsammler). Künstler lebten und arbeiteten teilweise im Bahnhof, was zum Glück den Rückbau und teilweise Abriss des sehenswerten Gebäudes verhinderte.

2004 wurde der Bahnhof mit viel Gespür saniert und beherbergt seitdem das Arp-Museum. Der Festsaal mit der Terrasse ist Museums-Café und Bistro. Da sollte man hin „müssen“, denn die Sanitärräume sind bereits eine eigene Ausstellung. Johannes Wasmuth hat sie durch den britischen Maler Stephen McKenna farbenprächtig, ironisch und offenherzig ausmalen lassen. Da möchte man ohne Hintergedanken doch gleich auch noch die Räume für das andere Geschlecht in Augenschein nehmen!

Der alte Bahnhof Rolandseck ist nur ein Teil des Arp-Museums, der zweite liegt in den Hang gebaut oberhalb des klassizistischen Empfangsgebäudes und ist mit einem Aufzug und einem Tunnel verbunden. Der Neubau wurde durch den amerikanischen Architekten Richard Meier geplant. 2005 konnte nach einem Jahr Bauzeit bereits Richtfest gefeiert werden.

Das Museum zeigt auf vier Ausstellungsebenen wechselnde Präsentationen. Im Zentrum stehen natürlich die Kunstwerke von Hans Arp (1886-1966, Künstler des Surrealismus und Dadaismus) und Sophie Taeuber-Arp (1889-1948, Malerin, Bildhauerin). Sonder- und Themenausstellungen ordnen sich dazu.

Seit 2008 zeigt das Arp-Museum auch den Kern der Kunstsammlung Rau, einer der wichtigsten privaten Kunstsammlungen. Rau hatte die Kunstwerke – insgesamt 700 an der Zahl, geschätzter Wert: rund 700 Millionen Euro – der UNICEF vermacht und testamentarisch festgelegt, dass die 95 wichtigsten Werke zusammenbleiben sollen. Diese werden jetzt in unterschiedlichen Kontexten in Rolandseck gezeigt. Sicherlich ein Grund, warum das Arp-Museum mit über 60.000 Besuchern jährlich das größte Kunstmuseum in Rheinland-Pfalz ist.

Das Arp-Museum hat im Zusammenwirken mit der Stadt Remagen das Skulpturenufer Remagen entwickelt. Start des Projekts war 2000 und es gibt derzeit 13 Skulpturen, die das Rheinufer zwischen Kripp und Rolandswerth zieren. Darunter der Treidelpfad mit den Pferden auf dem Boot nahe der Ahrmündung, in Oberwinter der Regenfänger und in Rolandseck „seven paces“, Schritte auf dem Treidelpfad, sowie Bewegendes Tanzgeschmeide von Hans Arp vor dem Bahnhof.


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