2017 wurde am Aussichtspunkt Rabenlay im Bonner Ennert ein sogenannter Skywalk fertiggestellt: eine Aussichtswarte, die in die Luft hineinführt und einen schönen Blick aufs Rheintal und Bonn ermöglicht.
Die 24 Quadratmeter große Aussichtsplattform an der Rabenlay besteht aus einer Holzkonstruktion, die auf einem Widerlager aus Beton sowie einer Stahlstütze aufgelagert wird. Die Konstruktion ragt in Form eines Kragträgers über die Stütze hinaus. Besucher haben so die Möglichkeit, bis an die Abbruchkante zu gehen.
Wir starten unsere Rundtour zur Aussichtsplattform Rabenlay am Bahnhof Bonn-Oberkassel. Hier gibt es für diejenigen, die mit dem Auto anreisen, Parkplätze. Wer den öffentlichen Verkehr nutzt, kann mit dem Rhein-Erft-Express (von Mönchengladbach über Köln nach Koblenz) anreisen. Wir kommen wenig später auch an den Haltestellen der Straßenbahn (Linie 62) und Stadtbahn (Linie 66) vorbei, wo man ebenfalls die Wanderung beginnen kann.
Wir gehen ein Stück am Rhein entlang und biegen auf Höhe der katholische Cäciliakirche nach links und dann hinter der Kirche wieder rechts zum Bürgerpark Oberkassel. Der Bürgerpark war einst Teil eines Sommersitzes war, den 1770 der Graf und Fürst zu Lippe erwarb. Im fürstlichen Ambiente des jetzt Lippesche Palais genannten Anwesens soll der junge Beethoven später als Klavierlehrer für die Damen des Hauses engagiert worden sein.
Durch die Zipperstraße kommen wir zur Stadtbahnlinie und der Station Oberkassel-Mitte, überqueren die B 42 und halten uns dann links auf den steilen Nücker Felsenweg. Der Nücker Felsenweg bringt uns ins Gebiet der ehemaligen Oberkasseler Steinbrüche.
Wir wandern oberhalb der im 20. Jahrhundert aufgegebenen Steinbrüche zur Rabenlay. Die Aussichtsplattform ist relativ dezent, denn in der Felswand darunter brüten Uhus und Falken. Trotzdem wird die Aussichtsplattform Rabenlay gerne Skywalk Rabenlay genannt – klingt irgendwie moderner.
An der Rabenlay informieren verschiedene Tafeln über Natur und Kultur. Zu letzterer gehört das 1914 in der Nähe entdeckte Doppelgrab von Oberkassel. Die gefundenen Menschenknochen sind 14.000 Jahr als. Die sterblichen Überreste der Toten und die sonstigen Funde aus dem Oberkasseler Grab befinden sich heute im LVR-Landesmuseum Bonn. Neben seinen Herrchen ruhte im Doppelgrab von Oberkassel auch ein Hund. Er gilt als das älteste gefundene Haustier der Menschheit.
Vorbei am Blauen See und am Dornheckensee – beides Überbleibsel der Steinbrucharbeiten im Ennert – kommen wir wieder zur B 42, queren diese und gehen zum Arboretum Park Härle. Auf knapp 5ha kann man heute zwei Mal im Monat die umfangreiche Pflanzensammlung bewundern, in der einige seltene Gehölze wachsen. Durch Oberkassel geht es dann zurück zum Bahnhof.
Bildnachweis: Von Axel Kirch [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
Auf einem Rundweg lädt die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft die Besucher des Ennerts dazu ein, die Natur des Ennerts näher kennenzulernen. Neben...
Der Ennert ist der nördlichste Teil des Siebengebirges und liegt fast vollständig im Stadtgebiet von Bonn. Der Ennert beherbergt trotz der Nähe...
Rechts des Rheins, beim Bonner Stadtteil Oberkassel, ist die Rabenlay (Rabenley). Die Rabenlay befindet sich in einem Naturschutzgebiet und ist ein...