Essen ist eines der großen Zentren des Ruhrgebiets und der Aufstieg Essens zur Wirtschaftsmetropole ist untrennbar mit dem Namen Krupp verbunden. Aus der 1811 gegründeten Gussstahlfabrik formte Alfred Krupp in wenigen Jahrzehnten das größte Industrieunternehmen Europas.
Erst war es das Eisenbahngeschäft (Schienen, Radreifen), dann die Waffenproduktion, mit der Krupp – und mit der Firma auch die Stadt Essen – immer größer wurde. 1918 am Ende des Ersten Weltkriegs arbeiteten bereits 200.000 Menschen im Konzern. Schon rund fünfzig Jahre zuvor – 1870-73 – baute sich die Familie Krupp ein repräsentatives Wohnhaus: die Villa Hügel.
Standort der Villa Hügel war Bredeney, das 1915 in die Stadt Essen eingemeindet wurde. Die Villa Hügel hat 8.100 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche, verteilt auf 269 Räume und umgeben von einem 28ha großen Grundstück. Mit einem Hausmeister allein ist es da nicht getan. Knapp 600 Bedienstete beschäftigte Krupp allein in der Villa Hügel. Und die mussten natürlich auch in der Nähe wohnen.
Dafür ließ Krupp ab 1885 in direkter Nähe zur Villa Hügel eine Angestelltensiedlung im Landhausstil bauen, die sogenannte Siedlung Brandenbusch. Markante Kennzeichen der Siedlung Brandenbusch sind das sichtbare Fachwerk und das malerische Gesamtbild einer kleinen Gartenstadt.
Ein Seitenblick am Baldeneysteig entführt uns in die Siedlung Brandenbusch. Start ist an der evangelischen Kirche in der Eckbertstraße. Die Saalkirche entstand 1906 nach einem Entwurf von August Senz mit Bruchsteinsockel und Holztonnengewölbe errichtet. Es fügen sich ein Gemeindehaus und seit 1953 eine evangelische Kindertagesstätte an. 1953 heiratete in der Brandenbusch-Kirche der spätere Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
Der Baldeneysteig-Seitenblick führt einmal um die Brandenbusch-Siedlung herum, in der einst Putzfrauen, Chauffeure, Schneider, Klempner, Schreiner, Aufseher der Villa Hügel lebten. Als zentrale Gemeinschaftseinrichtungen gab es unter anderem eine Räucherkammer, ein Spritzenhaus und eine Dampfwäscherei. Ranghöhere Angestellte durften den sogar den Hügelpark mit nutzen.
Bildnachweis: Von Wiki05 [CC0], via Wikimedia Commons
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