Der zweite Wegabschnitt auf dem Burgwaldpfad beginnt in Oberrosphe, das als ältestes Dorf im Burgwald gilt. Noch ein Blick auf die schöne Dorfkirche von Oberrosphe, die aus dem 15. Jahrhundert stammt, dann geht es los, Marschrichtung Norden.
Zunächst führt der Burgwaldpfad hinauf auf den Rienert (285m), wo der Wanderer einen hervorragenden Panoramablick genießen kann: Man sieht Oberrosphe im Tal. Danach reihen sich Stirnhelle (387m), Gerlachsberg (388m), Weißelsburg (380m), Hundsburg (400m), Geiershöh (403m), Treppenköpfe (390m) und Sattelkopf (384m) aneinander.
Nächster Etappenpunkt für den Burgwaldpfad ist Mellnau. Das markante und weithin sichtbare Wahrzeichen von Mellnau ist die Ruine der gleichnamigen Burg Mellnau. Sie wurde 1263 erstmals urkundlich erwähnt und hieß damals noch Burg Elenhouch. Der 19m hohe Bergfried, der gegen eine kleine Gebühr bestiegen werden kann, wurde 1329-31 erbaut und bietet ein perfekten Blick auf die Wetschaft-Senke.
Weiter geht es durch den Christenberger Talgrund, eine als Naturschutzgebiet ausgewiesene Moorlandschaft. Hier sind u.a. Torfmoose, zwei Arten des fleischfressenden Sonnentaus und das schmalblättrige Wollgras heimisch.
Dann steht der Höhepunkt dieser Burgwaldpfad-Etappe auf dem Plan, der Christenberg (387m). Seinen Namen verdankt der Berg wohl der Martinskirche. Bereits in der Zeit der Karoliner soll hier oben ein Gotteshaus gestanden haben. Der heutige Bau – Langhaus und Wehrturm - aus rotem Sandstein stammt aus der Zeit um das Jahr 1000. Das Langhaus wurde 1520 hinzugefügt.
Wer meint, er habe die Kirche schon einmal gesehen, sollte sich an seine Kindheit erinnern. Die Martinskirche auf dem Christenberg diente dem Zeichner Otto Ubbelohde als Vorlage für eine Illustrations des Märchens Aschenputtel. Und das benachbarte Küsterhaus wurde als Hexenhaus im Märchen Hänsel und Gretel verewigt.
Der Christenberg ist nachweislich seit etwa 500 v.Chr. durchgängig besiedelt gewesen. Nach den Kelten bauten später die Karolinger die Kesterburg auf dem Christenberg. Reste dieser karolingischen Befestigung aus dem 8. Jahrhundert sind heute noch hinter der Martinskirche zu sehen. Und wen alte Steine nicht interessieren, der bleibt einfach in der Nähe der Kirche und blickt von der Aussichtsterrasse in die Welt: Der Blick reicht weit hinein bis ins Sauerland und Siegerland, herrlich!
Vom Christenberg geht es auf dem Burgwaldpfad hinab zum Spiegelteich. Ein drittes Mal kann man sich an Grimms Märchen erinnern, war doch der Spiegelteich Ubbelohdes Vorbild für die Bebilderung des Eisenhans. Den Namen trägt der Spiegelteich übrigens, weil man hier die Martinskiche gleich zwei Mal sieht: Einmal hoch oben auf dem Berg und einmal als Spiegelung im stillen Wasser des romantisch gelegenen Waldsees.
Dann ist Münchhausen erreicht, der Ort, in dem viele Häuser mit den Sandsteinen der abgetragenen Kesterburg errichtet sind.
Burgwaldpfad Etappe 1 - Burgwaldpfad Etappe 2 - Burgwaldpfad Etappe 3
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