Drahthandelsweg von Altena nach Iserlohn


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Wegweiser
Länge: 13.39km
Gehzeit: 03:51h
Anspruch: mittel
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Altena nennt sich noch heute Stadt des Drahts. Und in Iserlohn arbeiteten bis zu 500 Kettenschmieden, die den Draht aus Altena zu international gefragten Produkten verarbeiteten. Altena und Iserlohn waren vom späten Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert ein Technologie-Cluster mit Weltgeltung.

Zu den gefragten Produkten zählten vor allem Kettenhemden und Nadeln. An einem 10stündigen Arbeitstag konnte ein Kettenschmied rund dreißig Meter Kette produzieren, denn jedes Glied musste einzelne geschmiedet werden. Und die handwerkliche Fertigung von Nadeln erforderte ganz besondere Spezialkenntnisse: 110 einzelne Arbeitsschritte waren notwendig. Jährlich wurden Millionen Nadeln aus Iserlohn vor allem nach China und Japan ausgeführt.

Damit aus einem weichen Eisendraht eine Kette oder eine Nadel werden konnte, musste der Draht aber erst einmal von Altena nach Iserlohn gebracht werden. Dem historischen Transportweg über die Kammhöhe folgt der Drahthandelsweg, der 2001 eingerichtet worden ist. 14 Informationstafeln am Wegesrand informieren über dieses spannende Stück Industriegeschichte im märkischen Sauerland. Der Drahthandelsweg ist durchgängig mit einem weißen D auf schwarzem Grund markiert.

Der Drahthandelsweg führt vom Lennetal durchs Iserlohner Tor hinauf ins Lennebergland. Das Iserlohner Tor war bis 1979 ein Rundbogen-Haus, das wahrscheinlich als Zoll- und Abgabestelle diente. Schon früher nahmen Stadt und Staat gerne an der Wirtschaftlichkeit seiner Bürger aktiv teil. Das Haus wurde mit Bau der Fritz-Berg-Brücke abgerissen, der Name hat sich aber erhalten.

Der Drahthandelsweg geht stetig bergauf hinauf auf den Kamm und man kann sich bei jedem Schritt darüber bewusst werden, dass die Handwerker und Arbeiter früheren Zeiten, diesen Weg mit einer 30 Kilo schweren Drahtrolle auf dem Rücken bewältigen mussten. Also: keine Anzeichen von Schwäche zeigen, sondern tapfer marschieren!

Durch das Gehegde – nein kein Tippfehler, so hieß hier früher eine Gastwirtschaft – führt der Drahthandelsweg zum Toten Mann, einem Bergrücken, an dem bis zum 17. Jahrhundert Eisenerz abgebaut wurde. Quer über den Toten Mann verläuft ein letztes Stück einer Landwehr, die als Stadtgrenze zwischen Altena und Iserlohn diente.

Bei Hegenscheid hat man bereits Stadtgebiet von Iserlohn erreicht. Man quert das Grüner Tal und wandert auf dem Drahthandelsweg aufwärts nach Kesbern und weiter durch den Iserlohner Stadtwald zum Danzturm auf dem Fröndenberg (385m). Der 28m hohe Aussichtsturm ist das Wahrzeichen von Iserlohn und bietet einen schönen Blick ins Lennebergland und ins Ruhrgebiet.

Vom Danzturm geht es dann links weiter am kleinen Rupenteich vorbei zum Bahnhof nach Iserlohn. Hier ist der Endpunkt der Tour erreicht. Aber man sollte wissen, dass auch Iserlohn mit einem weltweit einzigartigen Museum der Geschichte des Drahthandwerks gedenkt. In knapp 6km Entfernung liegt die historische Fabrikanlage Maste-Barendorf. Hier informiert das 1987 gegründete Nadelmuseum Iserlohn über Herstellung und Muster der Nadelproduktion made in Iserlohn.

Ein zweiter Drahthandelsweg wurde übrigens 2011 eingerichtet. Er startet ebenfalls in Altena, der historischen Hauptstadt des Drahts, und führt südlich an Burg Altena und dem Deutschen Drahtmuseum vorbei zunächst entlang der Lenne und dann über die Fuelbecketalsperre nach Lüdenscheid.

Autor: SGV
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