Einmal rund geht’s um das Städtedreieck: Feengrottenstadt Saalfeld, Schillers heimlicher Geliebter Rudolstadt und Friedrich Fröbels Bad Blankenburg. Wenn Wandern eine Freude sein soll, dann bitte nicht alles auf einmal genießen. Man kommt nämlich auf ca. 64 Leistungskilometer, sagt unser System.
Wir starten in Garnsdorf im Südwesten von Saalfeld bei den Feengrotten. Die Erlebniswelt Feengrotten gelten als Thüringens „Wunder im Berg“. Sie entstanden aus einem einstigen Bergwerk und zeigen sich als farbenreiche Schaugrotten. Es ist nicht nur bezaubernd unter der Erde, der Naturheilstollen verspricht gute Luft. Das Grottoneum bietet eine Erlebnisausstellung und das Feenweltchen gibt es magische Haine und Trolle.
Mit Wiesen, Feld und Waldrand wandern wir einen Südbogen und kommen zum Bergfriedpark mit Villa Bergfried und Klinik, die wir streifen, sowie zum gemauerten Fuchsturm von 1912.
Nächstes Highlight ist das Schloss Wetzelstein an der Saale, südlich der Schokoladenfabrik Stollwerck, die 1901 gegründet wurde und einen Werksverkauf anbietet. Wetzelstein ist eine burgartig errichtete Villa (privat), dient Wohnzwecken und hat Suiten im Angebot, ist von einem Park umgeben, in dem die älteste Alaunschiefergrotte Thüringens zu sehen ist.
Über Saale, B85 und die Bahn Leipzig-Probstzella streifen wir Schloss Obernitz, das anstelle einer Burg gegenüber der spätgotischen Kirche St. Lorenz steht. Wir sind alsbald im Naturschutzgebiet Bohlen mit dem Geotop Bohlenwand, sehr eindrücklich und aussichtsreich.
Abwechslungsreich geht’s durch die Landschaft, über die Rote Berg Straße zur Aussicht Schwedenschanze. Weiter wandern wir durch überwiegend Wiesen und Felder nach Gorndorf. In dem größten Stadtteil von Saalfeld entstanden ab 1960 etliche Plattenbauten. Wir wandern durch Gorndorf, passieren Weira, B281 und die Gleise. Mit Landwirtschaft und Wald geht’s gen Norden.
Nächste Höhe ist der 482m hohe Kulm mit Kulmberghaus, Sendemast und Kulmturm im Landschaftsschutzgebiet Kulm. Der 20m hohe Kulmturm von 1884 ist einer der älteste Stahlfachwerktürme in Deutschland. Wenn man auf der Plattform steht, ist man 500m über dem Meeresspiegel und hat eine herrliche Aussicht über die Täler von Saale und Rinne, die Orlasenke, das Thüringer Schiefergebirge sowie die Ilm-Saale-Platte. Auch schauen wir auf den Sendeturm von 1974.
Durch den Thüringer Wald wandern wir zur Aussicht Preilipper Kuppe und zum Fernblick Heidecksburg/Kulmberg. Wir wandern abwärts und durch Unterpreilipp. Mit der Saale zur Linken kommen wir zum Naturdenkmal der Rudolstädter Riviera mit fantastischen Felszeichnungen. Einen schönen Blick durchs Geäst haben wir von der Schillershöhe über das Saaletal, Schiller schaut über die Schulter.
Wir folgen der Saale im Bogen, queren sie beim Heinrich Heine Denkmal über die Elisabethbrücke, queren die Saalbahn und kommen nach Rudolstadt. Parks wissen zu unterhalten und der hübsche Stadtkern rund um den Markt ebenfalls, mit Plastiken von Künstlern zu Künstlern. Rathaus, Kirchen und Museen tun Ihres zur Geliebten Schillers dazu.
Hervorzuheben ist das Schloss Heidecksburg, das wir von oben schon gesehen haben. Es ist das ehemalige Residenzschloss der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt und ragt ortsbildprägend über den Altstadtkern. Die Burg wurde bereits im 13. Jahrhundert genannt. Wir sehen Renaissance und Barock, klassizistische Gestaltungen folgten ebenfalls, und alles erstrahlt, wenn die Heidecksburg abends angeleuchtet wird. Will man Schiller begegnen, kann man das im Schillerhaus, etwas abseits unseres Tracks.
Die Wanderung verläuft nördlich von Rudolstadt, am Rand vom Rudolstädter Hain zu unserer Rechten, gen Westen nach Mörla. Im Kirschgarten sind wir in der Kulturlandschaft zwischen Bäumen, Wiesen und Kleingärten unterwegs.
Die Runde biegt gen Süden. Wir kommen durch Schaala, über den Schaalbach und an der Wehrkirche vorbei. Wir folgen dem Schwarzenshofer Weg mit Bachbegleitung. Aufwärts streifen wir Zeigerheim und kommen mit Wald über die 452m hohe Liske mit Aussicht. Kurz drauf erreichen wir auf dem Weg zum Kesselberg eine Höhe von rund 530m. Steil abwärts kommen wir durch das bewaldete Naturschutzgebiet Greifenstein hinab nach Bad Blankenburg.
Auf dem Weg ins Tal sehen wir rechts die Burg Greifenstein auf 392m, erstmals 1137 genannt. Die zugängliche Burgruine ist eine der größten in Deutschland.
In Bad Blankenburg steht das Wohnhaus des Pestalozzi-Schülers Friedrich Fröbel (1782-1852), der in Blankenburg den ersten Kindergarten der Welt dieser Art gründete. Er ist der Vater aller Kindergärten. Im Wohnhaus ist das Friedrich-Fröbel-Museum, im Altstadtkern von Bad Blankenburg, zwischen den beiden Kirchen.
Mit der Bahnhofstraße kommen wir über die Schwarza, mit Kleingärten und Feldflur wandern wir den Rainsteig, der Wirbach fließt links von uns. Dann sind wir in Unterwirbach, gehen einmal durch und zur Aussicht Alex-Escher-Grotte. Immer weiter hinauf durch den Wald geraten wir auf Höhenlage von rund 540m über den Röderberg und an den Eichköpfen längs, schlagen einen Waldhaken und über den Siechenbach im Wittmanngereuther Tal geht’s nach Garnsdorf zu den Feen.
Bildnachweis: Von Kora27 [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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