Dass in Thüringen das Herz der deutschen Klassik schlug, wissen wir. Goethe, Schiller, Weimar, alles klar. Aber auch andere Orte in Thüringen hatten einen wesentlichen Einfluss auf das Werden und Wirken dieses Traumpaars der deutschen Klassik. Nehmen wir Schiller, der aus dem schwäbischen Marbach stammte. Der mittellose Dichter lernte 1787 in Rudolstadt die Schwestern von Lengefeld kennen. Nachdem eine Dreierbeziehung nicht klappte, entschied er sich für Charlotte, die er 1790 in Jena, wo er eine Professur bekleidete, heiratete.
In Rudolstadt verlor Schiller also sein Herz. Und in Rudolstadt traf er auch zum ersten Mal auf Goethe, das spätere Traumpaar der deutschen Klassik. Jetzt wissen wir, warum es in Rudolstadt einen Schillerwanderweg gibt. Wir starten am Marktplatz in Rudolstadt und gehen durch die Ratsgasse nordwärts zur Stfitsgasse, in die wir nach links abbiegen. Der folgen wir bis zum Parkhaus Schlossberg und gehen links in die Schillerstraße.
Die führt uns zum Schillerhaus. Hier wohnte einst die Familie von Lengefeld und hier trafen sich Goethe und Schiller 1788 erstmalig. Das Haus wurde um 1720 erbaut und ist heute ein Literaturmuseum.
Ums Gymnasium Fridericianum herum kommen wir in die Weinbergstraße und folgen unserem Weg zum Mörlagraben und bis heran an Mörla, ein dörfliche Stadtteil von Rudolstadt. Am Rand des Rudolstädter Hains gehen wir auf der Straße Unterm Hain zur Heidecksburg, dem ehemaligen Residenzschloss der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. Die Heidecksburg steht rund 60 Meter über dem Altstadtkern. Heute sind im Schloss das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg und das Thüringer Staatsarchiv Rudolstadt untergebracht.
Dann spazieren wir an der Stadtkirche St. Andreas vorbei. Sie wurde 1463-75 durch Umbau eines bereits aus dem 12. Jahrhundert stammenden Gotteshauses erbaut und im 17. Jahrhundert umgestaltet. Dabei erhielt sie eine frühbarocke Innenausstattung, die das heute noch bestehende Bild der Kirche prägt.
Wir spazieren jetzt zur Saale, queren diese und gehen durch den Heinrich-Heine-Park. Hier stehen die drei Thüringer Bauernhäuser, die als ältestes Freilichtmuseum Deutschlands gelten. Die aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammenden Häuser wurden in den Jahren 1914/1915 in umliegenden Dörfern abgetragen und im Rudolstädter Stadtpark wieder aufgebaut.
Unser Ziel ist die Rudolstädter Riviera, eine als Naturdenkmal ausgewiesene Buntsandsteinlandschaft. Einen schönen Blick durchs Geäst haben wir von der Schillershöhe über das Saaletal, Schiller schaut über die Schulter.
Über die Bleichwiese gehen wir zurück, passieren erneut die Saale und kommen jetzt am Theater Rudolstadt vorbei, einem der traditionsreichsten Schauspielhäuser Thüringens. Dort befindet sich auch der Sitz der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt. Durch die Marktstraße erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt.
Bildnachweis: Von Jörg M. Unger [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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