Am Bahnhof in Idstein startet diese Tagestour auf dem Europäischen Fernwanderweg E1. Durch die Bahnhof- und die Wiesbadener Straße geht es in die Rödergasse, die zum König-Adolf-Platz, dem Kern der Idsteiner Altstadt führt. Hier steht das 1615 erbaute Killingerhaus mit seiner prächtigen Giebelfront. Renaissancetypische Schmuckmotive wie Säulen und Ranken ziehen sich über zwei Geschosse.
Heute beherbergt das Killingerhaus neben der Tourist-Information aus das Stadtmuseum Idstein. Das Stadtmuseum präsentiert auf zwei Etagen eine anschauliche Darstellung der 900jährigen Geschichte von Idstein mit Schwerpunkten auf der bürgerlichen und bäuerlichen Lebenswelt im 18. und 19. Jahrhundert. Vis-a-vis steht das malerische Rathaus aus dem Jahr 1698. 1928 wurde es durch einen Felsrutsch fast völlig zerstört und dann 1932-34 wiederaufgebaut. Es steht erhöht über einem Durchgang vor dem Felssporn, auf dem Schloss Idstein ruht.
Durch das Torhaus aus dem 15. Jahrhundert kann man einen Abstecher zum Schloss machen. Schloss Idstein entstand aus einer Burggründung im 11. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt noch der alte Bergfried, der unter dem Namen Hexenturm das Wahrzeichen von Idstein ist. Auf dem nördlichen Ausläufer des lang gestreckten Burgfelsen zwischen Wörsbach und Wolfsbach über der Altstadt erhebt sich dann Schloss Idstein. Seit 1255 residierten hier zunächst auf der alten Burg, dann im neu errichteten Schloss die Grafen von Nassau-Idstein. Nach Aussterben der Idsteiner Linie und Verlagerung der Residenz nach Biebrich wurde das Schloss als Nassauisches Zentrallandesarchiv und seit 1946 als Pestalozzi-Gymnasium genutzt.
Der E1 spart den Schlenker zum Schloss aus und führt direkt weiter zum Marktplatz, der um etwa 1700 angelegt wurde und Ausgangspunkt für die barocke Neustadt war. Mittelalterliche Altstadt und barocke Neustadt von Idstein gehen heute ohne erkennbare Grenze ineinander über. Dem Wolfsbachtal folgend geht es hinaus aus Idstein und über den Nordhang des Heidekopfs (430m) zur Alteburg, dem früheren Standort eines Römerkastells. Dies ist ein eindeutiges Zeichen: Wir sind am Limes, dem seit 2005 von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützten Bodendenkmal, das sich über 500km vom Rhein bis zur Donau zieht.
Nach dem Passieren der Landstraße nach Eppstein führt der Europäische Fernwanderweg E1 am Naturschutzgebiet Heftricher Moor und der Hasenmühle – hier soll sich einst der Schinderhannes versteckt haben – vorbei nach Schloßborn. Bereits im 11. Jahrhundert war Schloßborn Zentrum eines Kirchspiels, das 24 Dörfer umfasste. Später – daher der Ortsname – bauten die Grafen aus Eppstein in Schloßborn ein Jagdschloss, von dem heute noch Mauerteile und ein Turmstumpf vorhanden sind.
Über Glashütten führt der E1 zum Limes und folgt diesem bis an den Fuß des Kleinen Feldbergs (826m) zum Römerkastell Kleiner Feldberg. Mit seiner Höhenlage von mehr als 700m ü. NN ist es das höchstgelegene Kastell am gesamten Obergermanisch-Raetischen Limes. Die erhaltenen Grundmauern aus dem Jahre 150 n.Chr. geben einen Einblick in die römische Geschichte. Früher besaß das rechteckige Feldbergkastell mit den Abmessungen von 78 mal 93 Metern eine Größe von gut 0,7ha. Die Wehrmauer wurde aus unregelmäßigen, vermörtelten Quadersteinen errichtet und danach verputzt. Bei Ausgrabungen 2006 wurden die zum Teil verfallenen Mauerreste neu aufgesetzt.
Weiter geht es durch den Wald zur Quelle der Weil, einem der wichtigsten Flüsse im Taunus, der quasi die natürliche Trennung von Hochtaunus im Osten und Untertaunus im Westen bildet und bei Weilburg in die Lahn mündet.
Das letzte Wegstück führt schließlich hinauf auf den Großen Feldberg (881m), dem höchsten Gipfel des Rheinischen Schiefergebirges, das sich von den Vogesen bis zum Sauerland zieht. Der Europäische Fernwanderweg E1 erreicht den Großen Feldberg am nördlichen Rand des Gipfelplateaus. Hier liegt auch der Brunhildisfelsen. Dieser Quarzit-Felsen soll Brünhild aus der Siegfried-Sage einst als Schlafstätte gedient haben, was auch die erste urkundliche Erwähnung dieses Felsens erklärt: Er wurde bereits 1043 lectulus Brunhildi genannt, was Bett der Brunhilde heißt. Von hier genießt man einen perfekten und nahezu unbegrenzten Blick über Taunus, Wetterau, Lahn-Dill-Bergland und bis hinein ins sauerländische Rothaargebirge und die Höhenzüge vom Siegerland.
Von Nassau nach Steinsberg - von Steinsberg nach Kettenbach - von Kettenbach nach Idstein - von Idstein zum Feldberg - vom Feldberg nach Steinbach - von Steinbach nach Sachsenhausen
Auf dem E1 durchs Sauerland – Auf dem E1 durch den Westerwald – Auf dem E1 durch den Taunus - Auf dem E1 durch den Odenwald - Auf dem E1 durch den Schwarzwald
Unsere Runde startet am Naturpark Parkplatz Nachbarwald in der Verlängerung der Kröfteler Straße am nördlichen Ortsrand von Schloßborn. Der wohl...
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