Die letzte Etappe, die der Europäische Fernwanderweg E1 im Taunus zurücklegt, beginnt auf der Gemarkungsgrenze der Städte Steinbach und Oberursel im südlichen Zipfel des Hochtaunus. Auf Oberurseler Seite erhebt sich hinter dem Bahnhof Weißkirchen/Steinbach ein nicht zugänglicher, aber schön anzuschauender Wasserturm.
Direkt hinter Steinbach erreicht der E1 das Stadtgebiet von Frankfurt, der größten Stadt Hessens. Das Stadtgebiet wird der E1 auf dieser Großstadtetappe auch nicht mehr verlassen, dennoch wird es unterwegs recht häufig grün. Nachdem die Autobahn A 5 gekreuzt ist, erreicht der E1 den Stadtteil Niederursel und leitet auf ruhigen Fußgängerwegen zum Martin-Luther-King-Park. Der Teich im Martin-Luther-King-Park wurde 1971 künstlich angelegt. Mittlerweile hat sich wegen des naturnahen Gewässercharakters eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt angesiedelt. Das Ufer ist von Röhricht umgeben. Allein der Schornstein der nahen Müllverbrennungsanlage beeinträchtigt das sonst sehr romantische Bild.
An der Ernst-Reuter-Schule vorbei und über den Walter-Schwagenscheid-Platz erreicht der E1 das Nordwestzentrum im Stadtteil Heddernheim. Das Nordwestzentrum war 1968 das erste Einkaufszentrum von Frankfurt und wurde direkt auch ans innerstädtische U-Bahn-Netz angeschlossen. Nach massiven Umgestaltungen ist es heute nicht mehr ganz so grauselig wie bei der Eröffnung, wo es als typische Nachkriegs-Architekturentgleisung durchgehen konnte. Der E1 führt an der Titus-Therme vorbei durch den Innenhof der Nordwestzentrums zum Erich-Ollenhauer-Ring.
Weiter geht es durch die Römerstadt, eine 1927-28 errichtete Wohnsiedlung im Süden von Heddernheim, die an Stelle der alten Römerstadt Nida – Hauptort der Civitas Taunensium – im Stile der Moderne errichtet wurde. Sie erstreckt sich am rechten Ufer der Nidda, einem 90km langen Zufluss des Mains.
Am Ende einer Gartenkolonie überquert der Europäische Fernwanderweg auf einer Fußgängerbrücke die Nidda und erreicht den Niddapark, mit 168ha Fläche die größte Parkanlage Frankfurts. Den Park verdankt Frankfurt der Ausrichtung der Bundesgartenschau 1989. Am Ende des Niddaparks geht es ein Stück weit parallel zum Rhein-Main-Schnellweg (A 66) bis zur Miquelanlage.
Die Miquelanlage, im Vorfeld der Bundesbank gelegen, wurde Anfang der 1970er Jahre angelegt. Der stattliche Teich wird von einer Wasserfontäne geziert und kann über eine Brücke passiert werden. Dichte Gehölze und eine geschickte Geländemodellierung schirmen die Miquelanlagen gegen den Lärm der Autobahn sehr gut ab.
Über eine Fußgängerbrücke leitet der E1 von der Miquelanlage über die Autobahn in den Grüneburgpark. Seinen Namen verdankt die Parkanlage dem Schloss Grüneburg, das ab 1789 auf dem Gelände eines alten Gutshofs erbaut wurde. Von 1837 an war Schloss Grüneburg und der umgebende Landschaftspark Privatbesitz der Bankiersfamilie Rothschild, bis in der Nazizeit die Stadt Frankfurt der jüdischen Familie ein Geschäft vorschlug, das man nicht ablehnen kann. 1936 erfolgte die Öffnung des Rothschildschen Anwesens in einen eintrittspflichtigen Volkspark.
Nach dem Krieg wurden die beschädigten Gebäude abgerissen, nur der Wasserturm am nördlichen Parkrand und zwei Pförtnerhäuser sind erhalten. Beim Marsch durch den Grüneburgpark sieht man linkerhand die griechisch-orthodoxe Giorgioskirche. Dann kommt man zu dem 2005 angelegten koreanischen Garten mit typischen Tempeln und kleinen Teichen. Auf der anderen Seite steht das Park-Café, ein klassizistisches Pavillon, das 1820 in Bockenheim errichtet und 1964 in den Grüneburgpark versetzt wurde.
Aus dem Grüneburgpark geht es über die Fürstenbergstraße und die Oberlindau zum Rothschildpark. Der Name legt es nahe: Auch diese Grünfläche war einst ein privater Garten und die zugehörige Villa hieß Rothschild-Palais. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Heute umfasst der Rothschildpark in bester Innenstadtlage noch 4,5ha Fläche und wird vom 170m hohen Opernturm und dem 96m hohen Park Tower beschattet. Höhepunkt im Park sind die sieben bronzenen Figuren des Rings der Statuen, einem Werk des Bildhauers Georg Kolbe.
Über die Bockenheimer Anlage erreicht der Europäische Fernwanderweg E1 die Alte Oper, die 1880 erbaut, 1944 bei einem Bombenangriff stark in Mitleidenschaft gezogen und erst 1981 neu eröffnet werden konnte. Hinter dem Opernplatz geht es weiter durch die Taunusanlage. Hier verlief einst die Stadtbefestigung Frankfurts, die im Zuge der durch Napoleon veranlassten Gründung des Rheinbundes 1806 abgebaut wurden. An ihre Stelle trat ein Ring von Grünanlagen, und eine der größte ist die Taunusanlage, die am Taunustor nur durch die Straße getrennt in die Gallusanlage und hinter dem Willy-Brand-Platz in die Untermainanlage übergeht.
Der E1 folgt dem nördlichen Museumsufer bis zum Holbeinsteg, wechselt die Uferseite und leitet mainaufwärts zum Museumspark, der 1985 aus drei Villengrundstücken zusammengelegt wurde und heute das Museum für Angewandte Kunst und die drei Gebäude des Museums der Weltkulturen einfasst. Über die Schifferstraße geht es durch Sachsenhausen – das beliebte Äppelwoi-Viertel von Frankfurt – bis zum Wendelsplatz, wo man am Knotenpunkt Lokalbahnhof Anschluss ans S-Bahn-, Straßenbahn- und Busnetz hat.
Auf dem Europäischen Fernwanderweg E1 durch den Taunus
Von Nassau nach Steinsberg - von Steinsberg nach Kettenbach - von Kettenbach nach Idstein - von Idstein zum Feldberg - vom Feldberg nach Steinbach - von Steinbach nach Sachsenhausen
Der Europäische Fernwanderweg E1 in Deutschland
Auf dem E1 durchs Sauerland – Auf dem E1 durch den Westerwald – Auf dem E1 durch den Taunus - Auf dem E1 durch den Odenwald - Auf dem E1 durch den Schwarzwald
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