Ein bedeutendes Zeugnis der Spätgotik stellt der Bau der evangelischen Pfarrkirche St. Matthias in Bad Sobernheim dar. Ihr Vorgängerbau wurde bereits 976 durch den Mainzer Erzbischof Willigis geweiht. Aus dieser Zeit stammt heute noch der Willigisturm im Nordwesten des Chors. Was sich ansonsten baulich zeigt, stammt zumeist aus Bautätigkeiten im 15. Jahrhundert.
Die Matthiaskirche ist eine dreischiffige spätgotische Hallenkirche mit vier Jochen, die fast symmetrisch ist. Vor rund 500 Jahren erhielt die Matthiaskirche den westlichen Rubensturm mit dem Steinpyramidendach. Der Chor ist aus der Zeit der Frühgotik und wurde zuerst gebaut. Im Jahr 1482 folgte das Langhaus. Die Sakristei liegt südlich. Die vier Giebel auf der Nord- und Südseite wurden 1900 wieder hergestellt, nachdem sie 1689 zerstört worden waren. Besonders wertvoll sind die an den Stützpfeilern befindlichen Figuren, der Taufstein und Reste der Wandgemälde. Man sieht unter anderem etliche florale Darstellungen.
Eine Besonderheit der Matthiaskirche ist die barocke Stumm-Orgel aus dem Jahr 1739. Johann Michael Stumm gehörte der bekannten Hunsrücker Orgel-Dynastie an. Ein Schmuckstück ist auch die Orgelempore. Unter der Empore sind vier Säulen zu sehen, wobei man annimmt, sie gehörten einer Lettnerarchitektur an. Die Säulen werden von Engelfiguren bewacht.
Ein weiterer wesentlicher Kirchenschatz sind die vom Künstler Georg Meistermann (1910-1990) kreierten Maßwerkfenster. Die Chorfenster befassen sich mit der Versinnbildlichung des himmlischen Jerusalems. Das Ende der Zeit, Gnade und Kraft sind weitere Themen der Fenster. Auch der Mönch Disibod mit Maurerkelle, Verkünder des Evangeliums, ist mit Licht umgeben dargestellt. Man richte auch sein Augenmerk auf das Eingangsportal. Dort findet sich rechts ein Metallstreifen. Er war das Sobernheimer Maß aller Dinge, nämlich die Sobernheimer Elle, nach der auf dem Markt gehandelt wurde.
Ein Stück entfernt steht in der Igelsbacherstraße das evangelische Pfarrhaus, teils verputzt, teils sichtbares Fachwerk, das früher eine Lateinschule beherbergte. Der zweiteilige barocke Bau stammt aus dem 18. Jahrhundert. Angebracht ist eine Gedenktafel an den Volksschriftsteller und Spinnstubenschreiber Wilhelm Oertel, der auch evangelischer Pfarrer war.
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