Nach Südwesten hin überschaut die Ginsburg das Insbachtal mit dem idyllischen Dorf Grund. Wie in allen Ortsteilen Hilchenbachs gibt es hier historische und liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser. Mit einem dieser Häuser in Grund hat es eine besondere Bewandtnis: Es ist das Geburtshaus von Johann Heinrich Jung, genannt Jung-Stilling.
Geboren am 12. September 1740 sollte Jung Stilling er Augenarzt werden, der als erster Mediziner weltweit am lebenden Auge operierte. Weithin bekannt wurde er durch seine Lebensgeschichte, die sein Studienfreund Johann Wolfgang Goethe 1777 veröffentlichte.
Wie es im 18. Jahrhundert noch häufig der Fall war, arbeitete Jung-Stilling nicht nur als Augenarzt. Er war ein klassischer Universalgelehrter: Professor für Landwirtschaft, Kunstwissenschaft, Handlungswissenschaft und Vieharzneikunde und nicht zuletzt Schriftsteller. Jung-Stillings Geburtshaus benachbart ist übrigens das evangelische Gemeindehaus, das in einem der Fenster ein Porträt des Gelehrten als Glasmosaik trägt.
Das originale Jung-Stilling-Geburtshaus brannte zwar 1928 fast vollständig nieder, der Nachfolgebau aber, der ein Jahr später errichtet wurde, beherbergt heute eine Gedenkstube, die dort besichtigt werden kann. Unter anderem sind hier die chirurgischen Instrumente zu sehen, mit denen er seine erfolgreichen Augenoperationen durchführte. Das Jung-Stilling-Haus liegt nicht direkt im Ort, sondern in einem kleinen, ruhigen Seitental. Dort lädt auch der Jung-Stilling-Wandersteig zu einem kleinen Marsch ein, der bis hinauf zur Ginsburg führt.
Wie um viele alte Schlösser und Burgen ranken sich auch um die Ginsburg alte Sagen und Geschichten. So soll die Burg aus dem Märchen Jorinde und Joringel, das Jung-Stilling in seiner Autobiografie erzählt und das später von den Brüdern Grimm leicht abgewandelt übernommen wurde, die Ginsburg gewesen sein. Und der Mordbube Johann Hübner, der in der Burg gehaust haben soll, spukt angeblich heute noch gelegentlich als Geist dort umher.
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