Gürzenich (Düren)


Der Dürener Stadtteil Gürzenich liegt links der Rur direkt an der Bundesstraße B 264 Richtung Eschweiler. Nördlich dieser Bundesstraße liegt der Dürener Badessee, den man vor Ort auch schon einmal Gürzenicher See oder fast schon poetisch Dürener Adria nennt.

Der 35ha große Dürener Badesee ist das mit Kies aufgefüllte Loch eines Braunkohletagebaus Düren, der in den 1950er Jahren die Förderung aufgab. 11m tief ist der See und bietet einige Attraktionen außer Baden, man kann beispielsweise Wasserskifahren auf einer 164m langen Strecke, angeln oder tauchen, oder schlicht das Leben genießen.

Zweigt man von der Bundesstraße nach Gürzenich, kommt man auf die Schillingstraße. Man passiert hier Haus Hassert, das aus zwei Wohnhäusern (Hausnummern 52 und 54) besteht. Die beiden schmucken Häuser stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Weiter auf der Schillingstraße kommt man zur neugotischen Pfarrkirche St. Johannes Evangelist, die 1857-58 nach Plänen des Kölner Baumeisters Vincenz Statz erbaut wurde. Anbei ist der ehemalige katholische Friedhof, der heute als Grünanlage genutzt wird, wobei einige historische Grabkreuze und Figuren nach wie vor zu sehen sind.

Ebenfalls auf der linken Seite sieht man wenig später die kleine barocke oktogonale Kapelle mit Zeltdach aus dem Jahr 1718 im Graf-Schellart-Weg. Die Kapelle am Graf-Schellart-Weg wurde anlässlich der Heirat eines Grafen von Schellart errichtet. Sie liegt in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Burg Gürzenich.

In Gürzenich gab es auch mal eine Burg Gürzenich, von der man aber nichts mehr finden kann. Im Bereich des einstigen Vorburg steht heute der Kreuders Hof aus dem 19. Jahrhundert. Der Vierseiterhof besteht zum Teil auch aus ausgemauertem Fachwerk und in der Remise wurden Sandsteinquader der Burg verbaut.

Am Ende der Schillingstraße stoßen wir auf den Weiherhof, auch Schillingshof genannt. Der Weiherhof wurde erstmalig im 14. Jahrhundert als Besitz des Klosters Schwarzenbroich erwähnt. Die Klosterbrüder hoben die Teiche aus und versorgten das Kloster mit Fisch. Die in Düren bekannte Fabrikantenfamilie Schoeller kaufte den Weiherhof 1924 und er ist nach wie vor im Besitz derer Nachfahren. Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude, zum großen Teil aus dem 18. Jahrhundert, bilden mit dem viergeschossigen Turm einen repräsentativen Gutshof.

Hinter dem Weiherhof erstreckt sich ein schmucker Landschaftspark, der Schillingspark. Der ist aber ebenso privat wie der Weiherhof und daher in der Regel bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht öffentlich zugängig.

Geht man die Schillingstraße jetzt wieder zurück Richtung Norden und hält sich an der Bundesstraße rechts, kommt man in die Dürener City. Bevor diese erreicht ist trifft man allerdings noch auf ein historisches Gürzenicher Gebäude, in das man auch reingehen kann: die Gaststätte Breuers Häuschen. Das traufständige zweigeschossige Haus aus Bruchstein und Fachwerk mit zierenden Schlagläden wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts gebaut.

Folgt man der Bundesstraße nach links, kommt man zum Dürener Stadtteil Derichsweiler. In Derichsweiler findet sich ein interessanter Bau, der eine Begegnungsstätte mit dem Rest einer alten Kirche verbindet. Die alte romanische Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im 15. gotisch erweitert. Die neue Kirche im Stil der Spätgotik in Derichsweiler wurde 1911 konsekriert und ist dem St. Martin geweiht.


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