Die mehrtägige Rundwanderung durch die Kohlegeschichte nördlich von Saarbrücken ist markiert und wartet mit Sehenswürdigkeiten auf: Bergehalden, Absinkweiher, Naturschutzgebiete und Ortschaften, wo man Läden findet. Übernachtungsmöglichkeit muss man suchen. Der industrielle Bergbau im Saarland begann im 19. Jahrhundert und ab den 1960ern verlor die Montanindustrie dort sukzessive an Bedeutung.
Start unseres Tracks ist die Bergehalde Grühlingstraße nahe der A623, nördlich der Abfahrt Saarbrücken-Ludwigsberg. Wir werden gegen den Uhrzeigersinn und die erste Hälfte gen Norden wandern. Tagesziel ist Quierschied (ca. 15km). Die Bergehalde zu Beginn gehört zum Stadtteil Jägersfreude, der sich östlich befindet. Die Halde war Teil der Grube Jägersfreude, einem ehemaligen Steinkohlebergwerk (1856-1968). Auf der Haldenhöhe haben sie ein Gipfelkreuz gestellt und wir können vom Schutthügel über die Landschaft schauen.
Hinab geht’s, wir passieren die Fischbachtalbahn wandern mit dem Fischbach sowie am Absinkweiher Fischbachtal vorbei. Mit dem Fischbach kommen wir zum kleinen Gewerbegebiet Franziska, dann unter der Bahn durch zur Bergehalde Lydia bei Camphausen. Die Halde gehört zur Grube Camphausen (1871-1990), einem einstigen Steinkohlebergwerk. Die Bergehalde Lydia wurde als Kegel aufgeschüttet und zum Tafelberg erweitert. Eine Jugendgruppe errichtete einen Kreuzweg aus Bergbaufragmenten. Wir schauen uns auf rund 335m um und wandern anschließend durch das kleine Camphausen, streifen Brefeld, kommen wieder über die Bahn, streifen die ehemalige Knappschaftsklinik Quierschied und sind bei Quierschied. Im Ort sind zwei Unterkunftsmöglichkeiten.
Der Haldenrundweg führt westlich am Ort vorbei. Nächstes Bergbaurelikt ist die Halde Göttelborn mit dem Kohlbachweiher. Strukturwandel wird auch sichtbar, durch ein Solarkraftwerk. Zwischen Halde und Solaranlage wurde rampenartig der Himmelspfeil gebaut. Die Halde Göttelborn gehört zum einstigen Verbundkraftwerk Göttelborn-Reden. Man sieht das Fördergerüst Schacht IV und wir kommen bis auf rund 400m mit tollen Aussichten, bei gutem Wetter bis in die Vogesen, den Schwarzwald und in den Hunsrück.
Wir sind hier im Dreieck von A1 und A8. Von der Halde herab wandern wir durch ein Gebiet mit Schulen, Schachthalle und Industriekultur. Wir streifen den Sportplatz bei Göttelborn, wandern durch den Saarkohlenwald, kommen über die A1 ins Naturschutzgebiet Köllertaler Wald mit Bietschieder- und Rödelbachtal (Teilbereich Heusweiler). Der Ort Holz wäre jetzt linkerhand und Riegelsberg läge südwestlich. Die A1 kommt östlich vorbei, während man einen schönen NSG-Abschnitt durchwandert. Bei Riegelsberg treffen wir auf die B268 und den Handwerksbrunnen.
Durch den Püttlinger Stadtwald wird die Bergehalde Viktoria erreicht, mit rund 404m. Das Kohlebergwerk Grube Viktoria war von 1872-1963 aktiv. Die Bergehalde wurde erfolgreich bepflanzt. Oben ist eine Plattform mit Gipfelkreuz auf einem „Betonding“, das irgendwie besprayt wurde.
Von dem interessanten Ort geht’s ins Frommersbachtal mit Haldenromantik und Absinkweiher, Feuchtzonen und Wald. Dann tippen wir das Naturschutzgebiet Heidhübel an, kommen durch Von der Heydt im Burbachtal, queren die A1 über eine Brücke. Wir treffen auf die Unterste Steinbach und den Steinbachweiher und sind nach weiteren rund 1,5km an der Halde Grühlingstraße.
Bildnachweis: Von Flocci Nivis [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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