Der Hürtgenwald ist ein etwa 20km langer, bewaldeter Höhenzug südöstlich von Aachen in der Rur-Eifel gelegen. Hier spielte sich 1944 die Schlacht im Hürtgenwald ab, die als einer der blutigsten Kämpfe des Zweiten Weltkriegs in die Geschichtsbücher einging. Über 30.000 US-amerikanische Soldaten ließen ihr Leben, beim Versuch, durch den Hürtgenwald der deutschen Armee in die Flanke zu fallen.
Mittendrin im Hürtgenwald liegt der Ort Vossenack und hier findet sich das interessante Museum Hürtgenwald 1944 und im Frieden, das an die Geschehnisse in der Endphase des Zweiten Weltkriegs erinnert.
Am Museum beginnt auch der Kall Trail, ein Themenwanderweg, der uns in Kalltal führt. Als Kall Trail bezeichneten die US-Amerikaner die Route durch die Kallschlucht, auf der die 28. Infanteriedivision der US Army von Vossenack aus das östlich liegende Schmidt einnehmen wollte – was fehlschlug und in der Allerseelenschlacht 1944 auf beiden Seiten rund 10.000 Tote forderte.
Wir folgen dem Kall Trail ab dem Museum und kommen zunächst zur katholischen Pfarrkirche St. Joseph, die 1869 erbaut wurde. Selbst in der Kirche kam es zu Kampfhandlungen, woran eine Gedenktafel erinnert. Seit 2008 steht an der Kirche der silbern glänzende Eifelbaum, ein Kunstwerk, das die Ortsgruppe des Eifelvereins zu ihrem 100. Geburtstag stiftete und der Leben und Natur der Eifel darstellt.
Kurz hinter der Kirche steht das Splitterkreuz, das den eigentlichen Beginn des historischen Kall Trails markiert. Am sogenannten Stumms Krüzche genießt man die Aussicht von Vossenack auf Schmidt und erahnt noch nicht, welches tiefe Tal die beiden Ortschaften trennt. Wenig später erfolgt der Einstieg in den Wald und man passiert die Fleig-Kurve. Hier fuhr der Führungspanzer von Leutnant Fleig beim Vorstoß auf Schmidt auf eine Miene und versperrte den nachrückenden US-Truppen den Weg.
Oberhalb der Mestrenger Mühle lag die Aid Station der US Army. Hierhin wurden die Verletzten gebracht und notdürftig versorgt. Hunderte von Soldaten ließen hier ich Leben, weil man sie durch das unwegsame Gelände nicht schnell genug ins Lazarett bringen konnte.
Der Kall Trail kommt jetzt zur Kallbrücke und leitet weiter zu einem schönen Aussichtspunkt mit gutem Blick hinein ins Kalltal, der eindrücklich vermittelt, warum die US-Amerikaner hier solche Probleme beim Vormarsch erlebten. Wenig später erreicht man einen weiteren Aussichtspunkt, der einem mit guter Sicht auf Vossenack belohnt.
Auf dem Rückweg passiert man die Mestrenger Mühle, ein beliebtes Ausflugslokal, das in Kriegszeiten der deutschen Armee als Notlazarett diente. Ab hier folgt man jetzt der Kall, einem 26km langen Zufluss der Rur, später dem Richelsbach und dann dem Morlesief zurück nach Vossenack.
Diese Wanderung wurde als winterwanderbar ausgezeichnet. Winterwanderbar sind Wanderungen, die man auch bei schlechtem Wetter empfehlen kann. Die Auswahl von winterwanderbaren Wanderwegen erfolgt u.a. durch den Erlebniswert der Wanderstrecke. Auch Wegbeschaffenheit und touristische Infrastruktur sind wesentliche Eigenschaften für die Vergabe des Prädikats.
Bildnachweis (attribution,via Wikimedia Commons): 1 by Travus, 2 by Eckhard Kern; 3 by Markus Schweiss [CC-BY-SA-3.0]
Als die Allierten 1944 in der Normandie gelandet waren, erfolgte der Angriff auf Hitler-Deutschland von Nordwesten her über Aachen, Euskirchen, Düren,...
Wald, Wasser, Wildnis. Drei Themen, die einer der Hauptwanderwege des Eifelvereins aufgreift. Wald wie im Hürtgenwald und im Kermeter. Wasser am...
Der Historische Wanderweg führt von Vossenack aus auf den Spuren der Köhler, Berg- und Hüttenleute durchs Kalltal in der Eifel. Los gehts am Baptist-Palm-Platz...