Keramikweg Frechen (Rheinland)


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Länge: 8.83km
Gehzeit: 01:57h
Anspruch: leicht
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und GPX-Details

Frechen ist seit dem 16. Jahrhundert als Töpferstadt bekannt. Hier am Nordostabhang der Ville wurden Bartmannskrüge gefertigt, die sich zu einem echten Exportschlager, vor allen im Richtung England und Holland, erwiesen.

Der Bartmannskrug verdankt seinen Namen dem Umstand, dass auf dem bauchigen, braun glasierten Tongefäß das Bild eines bärtigen Mannes eingebracht ist. Der Bartmannskrug hat es bis ins Stadtwappen von Frechen gebracht, im Ort sprudelt der Bartmannsbrunnen und seit 1971 gibt es mit dem Keramion sogar ein eigenes Keramikmuseum in Frechen.

Das Keramion ist denn auch Initiator und gleichzeitig Startpunkt für den 2015 eingerichteten Keramikweg. Das Keramion wurde 1971 zum 65. Geburtstag des Steinzeugunternehmers und Sammlers Dr. Gottfried Cremer erbaut. Die Architektur ist der Form einer Töpferscheibe nachempfunden.

Cremer selbst landete in den 1960er Jahren einen Verkaufshit mit den KerAion genannten Keramikplatten, mit denen man Häuserfassaden verkleiden konnte. Zu eher regionaler Bedeutung im Rheinland gelangte die im Frechener Steinzeugwerk Kalscheuer unter Leitung von Toni Ooms produzierte künstlerisch gestaltete Bau- und Feinkeramik (Ooms'sche Keramik).

Vom Keramion in der Frechener Bonnstraße geht es zunächst in den Stadtteil Bachem. Hier findet man u.a. einen Boden aus keramischen Brennhilfen im Alten Pfarrhaus von 1738 (Mauritiusstraße 94), eine Backsteinplastik von Per Kirkeby (Hubert-Prott-Straße) und das mit Ooms’scher Keramik erbaute Krieger-Ehrenmal von 1930.

Durch die Hubert-Prott-Straße (später Breite Straße) kommt man ins Zentrum von Frechen. Hier findet man nicht nur den Bartmannskrugbrunnen, sondern auch weitere Keramikfundstücke, z.B. KerAion-Platten aus den 1970er Jahren im Einsatz (Hauptstraße 53).

Man geht nun zum Rathaus Frechen und weiter durch die Franzstraße zur katholischen St. Severin Kirche. Die Madonna am Pfarrhaus St. Severin wurde 1927 als Ooms‘sche Keramik gefertigt (Severinstraße 11).

Durch die Hauptstraße leitet der Frechener Keramikweg zur Dr.-Tusch-Straße. Hier geht’s links rein, dann die nächste rechts in die Alte Staße und die nächste wieder links in die Keimesstraße. Die führt zum Freiheitsring, dem wir nach rechts folgen. An der Ampelkreuzung biegen wir kurz links ab zur Villa von Toni Ooms mit Keramikportal und keramischen Fenstergewänden und Gesimse von 1929 (Hüchelner Straße 115).

Insgesamt 35 Stationen liegen am Frechener Keramikweg, der dadurch das Auge schärft für die Wirtschafts- und Handwerksgeschichte der Stadt im Rheinland.

Bildnachweis: By tohma [GFDL], via Wikimedia Commons

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