Im Leuner Becken – westlich von Wetzlar – liegt auf einer in das Lahntal vorspringenden Bergterasse das frühere Kloster Altenberg. Es ist die einzige erhaltene Klosteranlage im Altkreis Wetzlar und lohnt vor allem wegen der Klosterkirche einen Besuch.
Die Gründung des Klosters erfolgte 1167 durch den Wanderpriester Gottfried von Beselich, der auch das Kloster Walsdorf bei Idstein und das Kloster Beselich bei Obertiefenbach initiierte. Die erste „Besatzung“ des Klosters Altenberg waren zwölf Prämonstratenser-Nonnen der Abtei Rommersdorf bei Neuwied am Rhein, die forthin auch als Mutterhaus fungierten. Kaiser Barbarossa verlieh dem Kloster vor 1192 die Reichsunmittelbarkeit, die es bis zur Aufgabe des Klosters 1802 behielt.
Im Jahre 1248 wurde Gertrud, die Tochter der Heiligen Elisabeth von Thüringen, die dritte Meisterin des Ordenskonvents und nahm dieses Amt 49 Jahre lang wahr. Unter Gertrud erlebte das Kloster einen wirtschaftlichen Aufschwung, der dazu führte, dass viel Geld in den Ausbau der Gebäude gesteckt werden konnte. So entstand zwischen 1260-70 auch die Klosterkirche.
Durch den weiten Innenhof erreicht man an der Hangkante zur Lahn hin die Klosterkirche St. Maria, die sich einfach und streng in frühgotischem Stil erhebt. Nach der Säkularisierung des Klosters Altenberg 1803 pfarrten die Fürsten zu Solms-Braunfels die Klosterkirche zur evangelischen Kirche von Oberbiel um und überführten zahlreiche Kunstschätze in private Schlösser. Erhalten ist neben einigen sehenswerten Fresken aber die Orgel des Bad Emser Orgelbaumeisters Johann Wilhelm Schöler aus dem Jahr 1753. Abgesehen von Wartungen und kleineren Reparaturen ist das originale Werk nahezu unverändert erhalten.
Das Areal des Klosters Altenberg wird von einer in großen Teilen noch erhaltenen Mauer eingefasst. Neben der Klosterkirche und den früheren Konventsgebäuden finden sich auch verschiedene Wohn- und Wirtschaftsgebäude wie das Schäferhaus, eine Bruchsteinscheune und eine alte Schmiede. Die ältesten dieser Gebäude stammen aus dem 17. Jahrhundert, der Großteil erst aus dem 19. Jahrhundert. Südlich der Hauptgebäude liegen die früheren Lustgärten, im Osten erstreckt sich ein Herrengarten mit einem kleinen Friedhof.
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss und der damit verbundenen Aufhebung des Klosterbetriebs 1803 wurde Kloster Altenberg von den Fürsten zu Solms-Braunfels als Landwirtschafts-Domäne und Sommerresidenz genutzt. 1928 erfolgte die Zuordnung des Areals an die Gemeinde Oberbiel. Die Klosteranlage ist seit 1954 das Mutterhaus der evangelischen Königsberger Diakonie.
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