Kloster Heisterbach (Heisterbacherrott)


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Zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott liegt am Fuße des Weilbergs (247m) die Klosterlandschaft Heisterbach. Die Anlage blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits 1192 zogen die Zisterzienser ins Heisterbachtal. 1215 wurde von hier aus das Kloster Marienstatt in der Kroppacher Schweiz gegründet. Am 18. Oktober 1237 weihten die Zisterzienser die Abteikirche. Sie maß 88m in der Länge und 44m in der Breite und war somit größer als das Bonner Münster.

Bis 1327 werkelten die Zisterzienser weiter, dann war Kloster Heisterbach komplett fertiggestellt und bildete fortan den geistlichen Mittelpunkt im Siebengebirge, bis zur Auflösung des Kloster in Folge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803.

1809 wurde Kloster Heisterbach zum Abbruch an einen französischen Unternehmer verkauft, der prompt die mächtige Kirche niederlegte. Nur die Chorruine und das barocke Torhaus mit einigen Wirtschaftsgebäuden aus dem 18. Jahrhundert konnten durch einen späteren Beschluss vor der Zerstörung bewahrt werden.

Graf zur Lippe-Biesterfeld erwarb 1820 das Gelände und ließ um die Gebäude einen englischen Landschaftsgarten anlegen. Ab 1919 nahmen die Augustinerinnen den Klosterbetrieb wieder auf, bis sie mangels „Personal“ 2008 die Schließung beantragten.

Seit 1984 kümmert sich eine Stiftung um Erhalt und Entwicklung der Klosterlandschaft Heisterbacher Tal. Die Tätigkeit der Stiftung zielt darauf ab, die unterschiedlichen historischen Zeitschichten von Kloster Heisterbach erlebbar zu machen. Die malerische Chorruine vor dem Waldhintergrund ist heute ein Inbegriff der Rheinromantik.

Um das Kloster Heisterbach herum bildete sich der Ort Heisterbacherrott, der früher auf den Namen Roda hörte. Aus diesen frühen Tagen stammt auch die zugehörige Kapelle des Roda-Hofs, die um 1150 errichtete Nikolauskapelle. Die ursprüngliche Kapelle wurde im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt und 1676 wieder aufgebaut, wobei das romanische Kreuzgewölbe durch einen Dachstuhl aus Holz ersetzt wurde. Anfangs gehörte sie zusammen mit dem Roda-Hof noch dem Frauenkloster Schwarzrheindorf, im 13. Jahrhundert ging sie dann in den Besitz der Abtei Heisterbach über.

Direkt vor der Nikolauskapelle befindet sich das Leddeköpp-Denkmal. Es erinnert an die schwere Arbeit in den Steinbrüchen. Die Steinbrecher wurden wegen ihres ledernen Kopf- und Schulterschutz Leddeköpp genannt. Neben dem Weilberg arbeiteten sie vor allem am südlich gelegenen Stenzelberg (287m).

Der Stenzelberg wurde seit dem 11. Jahrhundert als Steinbruch für Quarz-Latit genutzt. Das Gestein wurde für die Propsteikirche in Oberpleis, die Nikolauskapelle und das Bonner Münster genutzt, später auch für die Kirchen in Niederdollendorf, Oberdollendorf und Asbach. Nach Stilllegung der Brüche 1931 hat sich am Stenzelberg eine charakteristische Landschaft eines Trockenbiotops entwickelt. Insbesondere die steilen Felswände und freistehenden Umläufer machten den Berg zu einem beliebten Klettergebiet. Seit 2005 ist das Klettern am Stenzelberg aber ausdrücklich verboten.

Als Fronhof des Klosters Schwarzrheindorf begann das heutige Haus Schlesien seine 800jährige Geschichte. 1978 erwarb der Verein Haus Schlesien das Anwesen und richtete hier neben einem Kultur- und Bildungszentrum ein Museum für schlesische Landeskunde ein. Gezeigt werden Kunstschätze aber auch Alltägliches aus über fünf Jahrhunderten. Alle Exponate dokumentieren in besonderer Weise die Geschichte und Kultur Schlesiens.


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