Was für ein hübscher Ort!, wird es manch einem, der durch das Salmtal wandert, ergriffen über die Lippen kommen, während sich das Auge an der prächtigen Anlage von Kloster Himmerod zwischen Großlittgen und Eisenschmitt erfreut und die Sinne nachspüren können, warum einst genau dieser Flecken Erde von den Zisterziensern auserwählt wurde. Das Kloster Himmerod ist ein Highlight zahlreicher Wanderwege, wie beispielsweise dem Eifelsteig.
Bernhard von Clairvaux erhielt den Auftrag, ein Zisterzienserkloster auf trierischem Gebiet zu gründen, das war in der Zeit zwischen 1131 und 1135. Bernhard schickte unter dem Abt Randulf ein Gründerkonvent. Es heißt, Bernhard soll den Ort persönlich bestimmt und gesagt haben: „Das ist wirklich ein Eiland für die allerseligste Jungfrau Maria.“
Nach einem ersten Behelfskloster, konnte die erste romanische Klosterkirche 1178 geweiht werden. 1189 gründete das Kloster Himmerod übrigens als Tochterkloster die Abtei Heisterbach im Siebengebirge, nahe Königswinter. Himmerod mauserte sich zu einer Anlage mit großem Grundbesitz. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts beschloss man die Zahl der dort lebenden Mönche auf sechzig zu begrenzen und die der Laienbrüder auf maximal 200 festzulegen.
Heute leben und arbeiten im Kloster Himmerod noch lediglich zehn Mönche. Das Kloster Himmerod betreibt in der ehemaligen Mühle das Museum Alte Mühle mit wechselnden Kunstausstellungen, Emaillekunst, der Mühleneinrichtung und der Geschichte des Klosters, eine Kunst- und Buchhandlung sowie eine Gaststätte und Fischerei. In einem Gäste- und Exerzitienhaus kann man ein wenig Klosterleben schnuppern.
1519 erhielt das Kloster Himmerod von Papst Leo X. die Pontifikalien. Wie so vielen Gebieten und Gebäuden im Dreißigjährigen Krieg, erging es auch dem Kloster Himmerod, welches sehr unter Plünderungen zu leiden hatte. Man ließ sich aber nicht unterkriegen und legte 1641 den Grundstein für einen erneuten Klosterbau, der 1688 geweiht werden konnte. Das ganz besondere der Klosterkirche, nämlich die imposante barocke Westfassade, erhielt Himmerod durch den Architekt und Barockbaumeister Christian Kretzschmar 1739. Der sah sich mit der kniffligen Aufgabe konfrontiert, die zurückhaltenden Bauvorgaben der Mönche mit seinen Vorstellungen eines prächtigen Barockgebäudes überein zu bringen.
Die Bescheidenheit und Demut der Zisterzienser verbot es, einen Turm zu bauen, lediglich ein Dachreiter mit Glocke war gestattet. Kretzschmar gelang es, durch das Errichten einer Blockfassade mit Pilastergliederung und einem schmucken Giebel, die Vision eines Turms zu erzeugen. Die gelungene und wahrlich beeindruckende Westfassade wird in manchen Kreisen als eigenwilligste Schöpfung des deutschen Barock bezeichnet. Der Bau konnte 1751 geweiht werden. 1802 allerdings war Schluss mit dem Klosterleben, denn das Kloster Himmerod wurde unter der Herrschaft von Napoleon aufgehoben.
Ein Hüttenbesitzer ersteigerte das ehemalige Kloster Himmerod, baute das kupferne Dach ab und nach etlichen weiteren Besitzerwechseln und der Zweckentfremdung als Steinbruch, verfiel Kloster Himmerod erheblich, wobei man die Finger von der Westfassade ließ. 1919 gelang es den Zisterziensern, das Klosterareal wieder zu erwerben und mit dem Aufbau zu beginnen. Mönche der Abtei Marienstatt im Westerwald gründeten 1922 das Kloster Himmerod neu. Der originalgetreue Aufbau der Klosterkirche dauerte bis 1962.
In einer anderen Hinsicht machte Himmerod überregional und auf der politischen Bühne von sich Reden. Kloster Himmerod war Ort einer Tagung 1950 um Kanzler Adenauer. Man bereitete die deutsche Wiederbewaffnung vor, im Ergebnis Himmeroder Denkschrift genannt. Dass die Bundeswehr dem Kloster noch verbunden ist, zeigte sich 2013, als Soldaten bei der Sanierung einer Stützmauer tatkräftig halfen.
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