Kurz bevor die Mosel am Deutschen Eck in den Rhein mündet wird sie im Koblenzer Stadtteil Rauental noch einmal zum Moselstausee gestaut, der ein beliebtes Ziel für Ruderer und Segler ist. Auch Wanderer kommen hier auf der Schlussetappe des Moselsteigs vorbei.
Die Staustufe Koblenz hat ein Walzenwehr und Schleusen für große wie auch kleine Schiffe und Boote sowie eine Fischtreppe. Ein Wasserkraftwerk erzeugt Strom. 1951 wurde diese Staustufe fertiggestellt und ist die älteste Anlage, die im Rahmen der Moselkanalisierung gebaut wurde.
An der Staustufe wurde 2011 das Besucher- und Informationszentrum Mosellum eröffnet. Das Mosellum ist eine Erlebniswelt am Fischpass Koblenz (so heißt die Fischtreppe an der Staustufe). Im Mosellum erfährt man Einiges über die Fischwelt der Mosel. Im Reich der Wanderfische wird an interaktiven Exponaten die Lebenswelt unter Wasser lebendig. Das Mosellum beleuchtet auch die Uferregion, das Spannungsfeld Ökologie und Ökonomie und die Lebenszyklen von Aal und Lachs. Es gibt auch einen Einblick in die Mosel und man kann die Fische „wandern“ sehen.
Geht man vom Mosellum Richtung Europabrücke, kommt man zum jüdischen Friedhof in der Schlachthofstraße. Er wurde ursprünglich bereits im 14. Jahrhundert errichtet. Rund 700 Grabsteine aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind heute hier zu finden. Die Trauerhalle stammt aus dem Jahr 1925 und wurde 1951 zur Synagoge umgebaut. Ein Gedenkstein erinnert an den Holocaust und trägt die Inschrift: „Den Toten zur Erinnerung, den Lebenden zur Mahnung! Gedenket unserer 6 Millionen Brüder u. Schwestern, die ein Opfer des Rassenwahns wurden. Von 500 Koblenzer Juden leben noch 22.“
Ebenfalls in der Schlachthofstraße stand der frühere Schlachthof. Erhalten und denkmalgeschützt ist die ehemalige Viehmarkthalle, ein dreischiffiger Stahlbetonbau aus den Jahren 1911-13. Dort ist heute ein Supermarkt drin.
Auffällig in Rauental ist die katholische Pfarrkirche St. Elisabeth in der Moselweißer Straße. Der Saalbau mit dem freistehenden futuristisch anmutenden Glockenturm stammt aus den Jahren 1953-54 und gilt als eine der bedeutendsten Kirchen aus dieser Zeit. Es ist ein Umbau einer ehemaligen Reithalle. Durch ihr oberes Lichtband wird der Saal erhellt. Seit 2012 wird die Pfarrkirche vom Bistum auch als Jugendkirche betrieben und erhielt dafür den hippen Namen X-Ground.
Südlich von Rauental schließt sich der Stadtteil Goldgrube an. Hier befindet sich der Hauptfriedhof Koblenz, der auch gleichzeitig Landschaftspark ist und einen Baumlehrpfad hat. 1820 wurde die terrassenförmige Anlage eingeweiht. Man sieht Grabdenkmäler aus dem 19. Jahrhundert, klassizistische Stelen und neugotische Grabstätten sowie den Napoleonstein, für die deutschen Veteranen der Armee Napoleons. Den Opfern des Zweiten Weltkriegs wird mit einer Ehrenhalle gedacht, die in der Batterie Hübeling – einem Teil der einstigen Festung Koblenz – untergebracht ist.
In Goldgrube ebenfalls denkmalgeschützt ist der auffallende Altbau des Brüderkrankenhauses St. Josef aus dem Jahr 1899. Der dreigeschossige neugotische Backsteinbau mit dem zugehörigen Kloster- und der Krankenhauskapelle St. Josef hat ein schlankes spitzes Türmchen auf dem Dach, Risalite gliedern den langen Baukörper und ein schön gestaltetes Erkerchen ist dem Mittelrisalit angebaut.
Südwestlich von Rauental schmiegt sich der Stadtteil Moselweiß an die Mosel. Südwestlich der Gülser Moselbrücke liegen die Steilhänge der Lage Moselweißer Hamm. In der Koblenzer Straße in Moselweiß fällt der langgestreckte Altbau des Kemperhofs ins Auge. Der Bruchsteinbau stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Kemperhof ist ein Krankenhaus, dessen Geschichte 1805 im ehemaligen Franziskanerkloster begann. Der zweigeschossige Altbau mit Mansarddach hat einen Kapellenanbau, der St. Josef geweiht ist.
Auch in der Koblenzer Straße ist die katholische Pfarrkirche St. Laurentius aus dem 12. Jahrhundert, eine spätgotische Pfeilerbasilika, die im Laufe der Jahrhunderte an- und ausgebaut wurde. Das Obergeschoss stammt aus dem 13. Jahrhundert und der Westquerbau aus dem Jahr 1865. Aus dem 13. Jahrhundert stammt auch der Taufstein aus Basaltlava.
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