Der Rheinsteig startet seine 13. Etappe unterhalb der größten erhaltenen Festungsanlage Europas, der 118m über dem Rhein thronenden Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. Die um das Jahr 1000 gegründete Festung Ehrenbreitstein galt über Jahrhunderte als uneinnehmbar und wurde ab 1524 von der Festungskanone Greif beschützt, die mit einer Ladung von 40kg Schwarzpulver bis zu 80kg schwere Eisenkugeln verschießen konnte.
1799 hungerten die Franzosen nach einjähriger Belagerung die Truppen auf der Festung Ehrenbreitstein aus. Die Kanone Greif wurde in den Pariser Invalidendom überführt. Seit 1984 ist sie als Dauerleihgabe der „Hingucker“ im Landesmuseum Koblenz, das seit 1956 auf der Festung Ehrenbreitstein untergebracht ist. Es ist das einzige technische Landesmuseum in Rheinland-Pfalz und zeigt unterjährig verschiedene Sonderausstellungen.
Die Festung Ehrenbreitstein war auch zentraler Veranstaltungsort der Bundesgartenschau 2011, der ersten BUGA auf dem Gebiet von Rheinland-Pfalz. Ehrenbreitstein gehörte zu den drei Kernzonen der Bundesgartenschau und wird um einen 27ha großen Landschaftspark auf dem Plateau vor der Festung ergänzt. Mit der zur BUGA eröffneten Rheinseilbahn geht es von der St. Kastorkirche in Koblenz über den Rhein hinauf zum Ehrenbreitstein, wo dann Orchideenwäldchen, aufgelassene Weinberge, Trockenbiotope, alte Streuobstwiesen und Gärten die bevorzugte Klimalage des Rheintals ausspielen.
Nachdem die Festung Ehrenbreitstein 1801 von den Franzosen mit 30.000 Pfund Schießpulver gesprengt wurde, bauten die Preußen die Anlage für 24 Mio. Goldgulden – nach heutigem Wert ungefähr 10 Mrd. Euro – wieder auf und machten sie zum Teil der Festung Koblenz, einer gigantischen Verteidigungsanlage zur Sicherung der rheinischen Besitztümer.
Der Rheinsteig verlässt die Festung Ehrenbreitstein durch das Feldtor mit guter Aussicht auf den Rhein, Koblenz und das Deutsche Eck an der Einmündung der Mosel in den Strom der Deutschen. Über die Niederberger Höhe geht es nach Urbar, wo einst Franziskanerinnen das Kloster Besselich bewirtschafteten.
Von Urbar führt der Rheinsteig ins Mallendarer Bachtal, einem unter Landschaftsschutz stehenden Naherholungsgebiet. An einem Freibad hinab geht es in Wambachtal mit dem Bischofsbour. An dieser Stelle soll ein Bischof nach erfolgloser Jagd derart geflucht haben, dass sich die Erde öffnete und ihn verschlang. Gleich darauf tat sich der sprudelnde Quell auf.
Jetzt erreicht der Rheinsteig Vallendar und damit den Südwestzipfel des Kannenbäckerlands, einer Kulturlandschaft, die sich rund um die größten Tonvorkommen Europas entwickelt hat. Den ersten Kontakt mit Vallendarer Stadtgebiet hat der Rheinsteig-Wanderer in Schönstatt, einem internationalen Wallfahrtsort und Zentrum der weltweiten Schönstattbewegung. Täglich pilgern Menschen aus aller Welt zum Urheiligtum, einer Gnadenkapelle, die 200 originalgetreue Nachbildungen in verschiedenen Ländern der Erde hat.
Vallendar selbst ist Sitz zweier Hochschulen. In der Marienburg residiert die Otto Beisheim School of Management, die zu den am besten bewerteten akademischen Ausbildungsbetrieben Deutschlands gehört. Die zweite Hochschule in Vallendar – eine theologische und philosophische Fakultät – betreiben die Pallotiner.
Die Pallotiner tragen auch die Seelsorge der katholischen Pfarrkirche St. Marzellinus und Petrus, die 1837-41 erbaut wurde. Sie ist die größte Hallenkirche am Mittelrhein. Das Kirchenschiff hat eine Länge von 47,2m und eine Scheitelhöhe von 14,4m. Der Architekt Johann Claudius von Lassaulx integrierte in den Neubau den spätgotischen Westturm aus dem Jahr 1501. Die Ursprünge der Pfarrei reichen zurück bis ins Jahr 836.
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