Lütz


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Das erstmals im Jahr 912 erwähnte Lütz liegt im Lützbachtal. Der Lützbach entspringt bei Sabershausen und mündet nach 12km in Treis in die Mosel. Entlang des Lützbachtals gab es einst eine Reihe von Schiefergruben. Die Schieferabraumhalden haben sich zu schützenswerten Trockenbiotopen entwickelt. Es gab bis 1953 elf Gruben mit 19 Stollen und fünf weiteren Versuchsstollen. Danach lohnte der Abbau nicht mehr.

Mit der Schiefergeschichte in Lütz ist die Arme-Seelen-Kapelle verbunden. Die Kapelle wurde von einem Grubenbesitzer errichtet. Früher waren über hundert Bergleute in den Lützer Stollen beschäftigt. Einer davon haderte mit seinem beschwerlichen Schicksal. Er musste auch sonn- und feiertags Steine kloppen. Das wurde leider vom Herrn und der Grube mit dem Namen Himmel bestraft. Ein Brocken begrub den traurigen Mann unter sich. Dessen arme Seele geisterte als Irrlicht in der Grube umher. Der Grubenbesitzer baute das Heiligenhäuschen und das Licht im Unglücksschacht erlosch – da hatte die arme Seele ihre Ruhe.

In Lütz prägt die katholische Pfarrkirche St. Maximin das Ortsbild. Der barocke Saalbau entstand 1753 und gliedert sich an einen romanischen Westturm aus dem 12. Jahrhundert. Im Inneren ist die Kirche farbenprächtig gestaltet. Gleich benachbart am Kirchplatz steht das Alte Rathaus aus dem 18. Jahrhundert. Der Fachwerkbau ist teilweise massiv. Ebenso das Pfarr- und Schulhaus, das aus dem Jahr 1739 stammt.

Das älteste Gebäude in Lütz steht in der Schnellbachstraße 25 und ist ein Wohnhaus aus dem Jahr 1551. Der Massive Bau zeigt teilweise gotische Fensterlaibungen. Das Fachwerk-Zwerchhaus ist vermutlich im 17. Jahrhundert gebaut worden. Das Haus war einst das Jagdhaus der Herren von Eltz.

2006 wurde in Lütz der Schiefergrubenweg eröffnet. Viele Informationstafeln zeigen auf dem 7km langen Rundweg Grubenbilder und viel Wissenswertes über die Dachschiefergewinnung und die Natur im Lützbachtal. Auf der Strecke laden zwanzig Ruhebänke ein, die Landschaft zu genießen. Man sollte auf jeden Fall noch den Abstecher zum Otto-Andreas-Turm mitnehmen, der mit zusätzlichen anderthalb Kilometern zu Buche schlägt.

Südlich von Lütz liegt zwischen dem Lützbach- und dem Dünnbachtal das Örtchen Lieg. Hier steht die katholische Pfarrkirche St. Goar aus dem Jahr 1765. Südlich des Ortes in Richtung Lahr steht die kleine aus Bruchsteinen erbaute Wendelinuskapelle mit Reliquien des heiligen Wendelin.


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