An der Mündung des Seemenbachs in die Nidder liegt Lindheim, ein Dorf in der Gemeinde Altenstadt in der Wetterau. Oberhalb von Lindheim erhebt sich der Enzheimer Kopf (220m). Nahe des Zusammenflusses von Seemenbach und Nidder liegt das Lindheimer Schlösschen mit Park. Heute noch zu sehen ist das klassizistische Landhaus als Rest der Schlossanlage aus dem 17. Jahrhundert. Man kennt es auch unter dem Namen Mollersches Landhaus.
Im Mollerschen Landhaus verbrachte der österreichische Schiftsteller Leopold von Sacher-Masoch seine letzten neun Lebensjahre. Noch nie was von Sacher-Masoch gehört? Ganz sicher, nur nicht so, sondern als Begriff Masochismus. Für diese Bezeichnung steht Leopolds von Sacher-Masoch Pate. Der Psychiater Krafft-Ebing benannte die Lust an der Qual nach dem Schriftsteller, dessen Werke eine eher pessimistische Ader hatten und der beispielsweise in seiner Novelle Venus im Pelz 1870 die sexuelle Unterwerfung seines Protagonisten schildert.
Die Entstehung Lindheims geht auf das 7. Jahrhundert zurück. Erstmalige Erwähnung fand Lindheim im Jahr 930. Am rechten Ufer der Nidder war eine Wasserburg ansässig. Davon erzählt heute nur noch der Name des Dorfplatzes Alte Burg. Anfang des 14. Jahrhunderts gründete sich Neu-Lindheim. Von dieser Anlage sind nur noch zwei Türme erhalten, der Hexenturm, mit wechselvoller Geschichte über Wehrturm, Gefängnis und seiner Nutzung als Badestube einer Adeligen, und der von der Kirche separat stehende Kirchturm.
Das Hauptgebäude der evangelischen Kirche diente den Ganerben als Versammlungsort und Rittersaal. Das Wappen der von Büches ziert noch heute den dreischiffigen Bau mit den großen Arkadenfenstern.
Südlich von Lindheim erstreckt sich auf einer Fläche von 220ha das Naturschutzgebiet Im Rußland und in der Kuhweihe bei Lindheim, das größte Naturschutzgebiet in der Wetterau. Insbesondere für gefährdete Vogelarten ist das Naturschutzgebiet eines der letzten Rückzugsgebiete. So brütet hier noch der Große Brachvogel mit seinem markanten langen und leicht gebogenem Schnabel, der ihn als Watvogel ausweist. Die Wetterau ist mittlerweile die einzige Region in Hessen, in dem dieses stark gefährdete Tier überhaupt noch vorkommt. Aber auch der Weißstorch – Symboltier des Naturschutzgebiets – findet hier ausreichend Nahrung zur Aufzucht seiner Jungen.
Nördlich von Lindheim liegt der kleine Ort Heegheim, der ebenfalls zu Altenstadt gehört. Bei Heegheim direkt an der Autobahn A 45 liegt der ehemalige Basaltsteinbruch von Heegheim, der heute als Naturschutzgebiet Lebensraum für Amphibien und wassergebundene Pflanzen bietet.
Weiter östlich liegt das Naturschutzgebiet Bruch von Heegheim. In deen Talniederungen der Nidder mit Kleinseggenriedern, Großseggengesellschaften, Feucht- und Nasswiesen und Fragmente einer Zwergbinsengesellschaft, lebt ebenfalls nocht der Große Brachvogel und weitere seltene Vogelarten.
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