Der beschauliche Ort Bornich im Loreley-Burgen-Land erlangte anno 1474 schlagartig einen hohen Bekanntheitsgrad: Ausgerechnet der Pfarrer wurde wegen versuchten Giftmordes an der Gräfin von Katzenelnbogen in Köln auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Bornich war 1284 durch Heirat an die Grafen von Katzenelnbogen gegangen. Zum Zeitpunkt des Mordversuches war Graf Phillip der Ältere ohne Söhne; hätte seine zweite Frau Anna Kinder bekommen, wäre seine bereits verheiratete Tochter aus erster Ehe leer ausgegangen. Um das Erbe zu sichern, soll der Schwiegersohn und Landgraf von Hessen-Kassel den Bornicher Pfarrer zum Giftmord angestiftet haben. Anna überlebte zwar, aber die Ehe blieb kinderlos, und so ging die Grafschaft von Katzenelnbogen 1479 auch ohne Mord an Hessen-Kassel.
Dass man im Mittelalter nicht gerade zimperlich mit Straftätern umging, belegt ein weiteres Vorkommnis in Bornich: Zweimal innerhalb von drei Jahren, jeweils im März 1556 und 1559, brannte es im Dorf. Beim zweiten Brand fielen nahezu alle Häuser den Flammen zum Opfer; 16 Menschen und 200 Stück Vieh kamen um. Bald stellte sich heraus, dass es sich um Brandstiftung handelte. Dem Übeltäter, einem Konrad Mobach aus Patersberg, wurde in Oberwesel der Prozess gemacht - er wurde verurteilt, zunächst mit glühenden Zangen malträtiert und anschließend verbrannt.
Überstanden hat die verheerenden Brände die evangelische Pfarrkirche. Turm und Teile des Kirchenschiffs stammen noch aus dem 12. Jahrhundert. Vor der Reformation war Bornich Sitz der Mutterkirche von Burg Katz, Burg Reichenberg, Sankt Goarshausen und Patersberg. 1573 baute man die Kirche neu auf; im 18. Jahrhundert wurde sie außerdem an der Südseite erhöht und im Stil des Barock mit Stuckdecke und hölzerner Empore ausgestattet. Ansonsten ist im Innenbereich noch gut zu erkennen, wie die ursprüngliche romanische Pfeilerbasilika mit ihren aus der Wand geschnittenen Arkaden ausgesehen haben muss.
Das Rathaus von Bornich ist heute im ehemaligen Schulgebäude des Ortes untergebracht, das aus dem Jahr 1726 stammt. Das ursprüngliche Rathausgebäude wurde 1571 errichtet - es überstand den dritten großen Brand von 1590 und den Dreißigjährigen Krieg, musste aber 1955 wegen Baufälligkeit abgerissen werden.
Eine Besonderheit von Bornich ist die Denkmalzone Scheunenkranz. Nach einem weiteren Brand anno 1708 ordnete der Landgraf an, dass künftig alle Scheunen außerhalb des alten Grabens, der ehemaligen Ortsbefestigung, zu erbauen seien. Dadurch entstand ein Ring von Scheunen um den Ortskern Bornich, der bis heute zum Teil erhalten ist: Eine kranzförmig angeordnete Gruppe aus sechs Fachwerkscheunen und mehreren Backsteinscheunen.
Zu einer Wanderung bei Bornich gehört in jedem Fall der Besuch des Naturschutzgebietes Rheinhänge von Burg Gutenfels bis zur Loreley. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 626ha über die Ortsgemarkungen von Sankt Goarshausen, Kaub, Dörscheid und Bornich. Geschützt ist dieser Bereich aufgrund seines außergewöhnlichen Landschaftsbildes und seiner geologischen Beschaffenheit: Hier wechseln sich Felsenpartien mit Bäumen, Sträuchern, Weinbergen und Trockenmauern ab. In den Rheinhängen fließen zahlreiche Bäche dem Rhein zu.
Nicht nur von der Loreley aus hat man einen schönen Blick aufs Rheintal. Auch die Adolfseiche ist ein beliebtes Aussichtspunkt. Die alte Eiche wurde 1864 zu Ehren von Herzog Adolf I. von Nassau, dem späteren Großherzog von Luxemburg, gepflanzt. Am „Aaschebamche“, wie die Einheimischen das Naturdenkmal nennen, gibt es eine Sitzgruppe von der man in aller Ruhe den Blick ins Rheintal, den Taunus und den Hunsrück genießen kann.
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