Die kürzeste Tageswanderung des Nibelungensteigs beginnt mitten im Wald im Weiler Gebhardshütte in der Nähe des Erbacher Stadtteils Bullau. Vielleicht haben sich die Macher des Nibelungensteigs gedacht: Na, bis hierhin muss man erst mal kommen, da machen wir die vierte Etappe besser nicht so lang.
Von Gebhardshütte geht es los. Wir halten uns zunächst nördlich und wandern zum Rutschstein, ein markanter Sandsteinblock mit zwei deutlich ausgeprägten, parallelen Rillen. Woher die stammen, ist bislang noch nicht untersucht worden.
Der Nibelungensteig hält sich jetzt südlich. Man passiert die Langwiese und kommt nach einiger Zeit ins Schöllenbachtal. Der Schöllenbach ist ein knapp 4km langer Zufluss des Itterbachs und den erreichen wir im Dorf Schöllenbach. Der Itterbach markiert hier die Grenze zwischen Hessen und Baden-Württemberg, weshalb der südlich des Itterbachs gelegene Ortsteil folgerichtig auch Badisch Schöllenbach heißt.
Doch nicht überrascht sein: Wenn wir den Itterbach erreichen, heißt es noch Euterbach. Das merkt man recht schnell, wenn man sich fragt, wie der hübsche See heißt, den man in einer Spitzkehre ansteuert. Es ist der nur 1ha große Eutersee, in dem man sich gut erfrischen kann: Da hier ständig frisches Bergwasser durchfließt, hat der Eutersee selbst im Sommer kaum mehr als 15 Grad Celsius.
In Hessisch Schöllenbach steht die Quellkirche Schöllenbach. Eigentlich ist es ja die evangelische Pfarrkirche. Doch als die Kirche im 15. Jahrhundert errichtet wurde, baute man sie über einer Quelle, durch die man durch den Altarraum hinabsteigen konnte. Das heutige Kirchengebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert und die Quelle tritt mittlerweile außen zu Tage. Dennoch hat die Quellkirche ihren volkstümlichen Namen behalten.
An der Quellkirche vorbei wandern wir nun ein kurzes Stückchen durch Baden-Württemberg und steuern zuversichtlich unser Etappenziel an, den kleinen Ort Hesselbach, einer der drei Ortsteile von Hessens kleinster Gemeinde namens Hesseneck. Hier führte einst der Limes (UNESCO-Weltkulturerbe) lang. Hesselbach war Standort eines Limes-Kastells und dieses Kastell Hesselbach gilt als am besten erforschtes Kastell am Odenwaldlimes.
Bildnachweis: Von Hartmann Linge [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
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