Die sechste Etappe des Nibelungensteigs beginnt am Waldmuseum Watterbacher Haus in Preunschen, einem Ortsteil der Marktgemeinde Kirchzell. Von Preunschen aus wandern wir hinauf zur Ruine der Burg Wildenberg.
Burg Wildenberg entstand im 13. Jahrhundert und wurde von 1400-1511 spätmittelalterlich ausgebaut. Als die Burg noch ganz jung war, soll hier Wolfram von Eschenbach Teile seines Parzival geschrieben haben. Im Deutschen Bauernkrieg brannten Kämpfer aus dem Hellen Haufen des Ritters Götz von Berlichingen Burg Wildenberg nieder. Seitdem ist die Burg eine Burgruine – und zugleich ein beliebtes Wanderziel.
Von Burg Wildenberg wandert man ins Tal der Zeibertsklinge und folgt dieser zur Einmündung in die Mud, einem 25km langen Zufluss des Mains. Der Nibelungensteig kreuzt das Mudtal und hält sich in östliche Richtung nach Beuchen, ein Stadtteil von Amorbach im Odenwald.
Am Ortsende von Beuchen leitet der Nibelungensteig nach Norden. Wir folgen ein gutes Stück dem Höhbergweg, passieren den Müllersbrunngraben und kommen dann zur Zittenfeldener Quelle. Auch die Zittenfeldener Quelle wird als möglicher Standort gehandelt, an dem Hagen Siegfried getötet haben soll. Ob das stimmt? Nobody knows. Was man aber weiß: Die Zittenfeldener Quelle ist ein bemerkenswertes Geotop. Das Wasser entspringt einer kleinen Höhle im Buntsandstein und stürzt einen etwa drei Meter hohen Wasserfall hinab. Der sich dort bildende Bach mündet nach einem halben Kilometer in die Morre.
Der Nibelungensteig leitet etwas oberhalb des Morretals weiter nach Amorbach, wo die Morre mit dem Marsbach zum Billbach zusammenfließt. Der Nibelungensteig quert den Billbach und leitet oberhalb des Odenwaldwerks Amorbach zur Weilbacher Straße, wo die Etappe endet.
Aber natürlich schaut man sich nun noch den historischen Stadtkern von Amorbach an, das sich um das im 8. Jahrhundert gegründete Kloster Amorbach entwickelte und sich heute die liebenswerte Barockstadt im Odenwald nennt. Der gesamte Stadtkern ist als Ensemble unter Schutz gestellt. Bemerkenswert sind vor allem die 1488 erbaute Zehntscheuer, die spätbarocke Pfarrkirche St. Gangolf, das Fürstlich-Leiningensche Palais, die Fürstliche Abteikirche und das Templerhaus aus dem 13. Jahrhundert.
Bildnachweis: Von Carsten Frenzl from Obernburg, Deutschland [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
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