Der Nibelungensteig ist ein Fernwanderweg, der von Zwingenberg an der hessischen Bergstraße oberhalb des Rheintals einmal quer durch den Odenwald ins badische Freudenberg an den Main führt.
Seinen Namen verdankt der Nibelungensteig dem mittelalterlichen Nibelungenlied, das den Status eines Nationalepos der Deutschen hat. Der stolze Drachentöter Siegfried, eigentlich unverwundbar bis auf eine kleine Stelle am Rücken, wird dabei von seinem Widersacher Hagen von Tronje zu einem Jagdausflug geladen. An einer Quelle tötet Hagen Siegfried mit einem Speer, weil er von Siegfrieds Frau Kriemhild erfahren hatte, wo Siegfried verwundbar ist.
Ok, und was hat das jetzt mit dem Odenwald zu tun? Besagter Jagdausflug von Siegfried, Hagen und Gefolge ereignete sich im Odenwald, oder wie es der Aventüre 15 des Nibelungenlieds heißt: „Nv wir der hereverte ledic worden sin so wil ich iagen riten von Wormez vber den Rin vñ wil kurcewile zem Otenwalde han iagen mit den hunden als ich vil dicke han getan“.
Wo genau die Quelle liegt, an der Siegfried getötet wurde, weiß niemand. Mehrere Kandidaten bieten sich an, z.B. die Siegfried-Quelle im Lautertaler Felsenmeer, der Siegfriedbrunnen in Grasellenbach und die Zittenfeldener Quelle bei Amorbach. Der Nibelungensteig steuert jedenfalls alle drei an und man kann sich selbst ein Bild machen.
Der Landstrich, durch den der Nibelungensteig führt, ist als Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald ausgewiesen und zählt seit 2015 zu den ersten als UNESCO Global Geoparks ausgewiesenen Regionen der Welt.
Die Strecke des Nibelungensteigs führt von Zwingenberg über Lautertal, Lindenfels, Grasellenbach und Erbach nach Hesseneck. Dann wechselt der Nibelungensteig von Hessen nach Bayern und leitet über Kirchzell und Amorbach weiter nach Miltenberg am Main. Dann wechselt der Nibelungensteig erneut das Bundesland und endet schließlich in Freudenberg in Baden-Württemberg.
Auf dieser Seite bieten wir den gesamten Wegeverlauf des Nibelungensteigs kostenfrei als GPS-Track für Navigationsgeräte (*.gpx). Die sieben Tagesetappen auf dem Nibelungensteig werden jeweils auf eigenen Seiten im Detail beschrieben. Auf diesen Seiten lassen sich dann auch die einzelnen Tageswanderungen als GPS-Tracks für mobile GPS-Empfänger speichern.
Wanderatlas-Empfehlung: Gleich vom Start weg geht es gut los: Vom Melibokusturm genießt man den weiten Blick in die Rheinebene. Dann geht’s zum Felsenmeer bei Lautertal mit der Siegfried-Quelle. Am Ziel passiert man die Ruine von Burg Lindenfels.
Nibelungensteig Etappe 1: Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Die Weschnitzer Walburgiskapelle ist nicht nur ein Wallfahrtsort, sondern auch ein schöner Aussichtspunkt auf das hinter uns liegende Lindenfels. Am Ende der Etappe wandert man durchs Gassbachtal und kann sich später im Nibelungen-Café – mehrfach ausgezeichnet als Hessens bestes Café – stärken, z.B. an einer Drachenblutsahnetorte.
Nibelungensteig Etappe 2: Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: An dieser Etappe passieren wir den bekannten Siegfriedbrunnen, wo Hagen den Drachentöter bei einem Jagdausflug in den Odenwald erstochen haben soll. Später wandert man durchs Hochmoor Rotes Wasser, spaziert entlang des Marbach-Stausees, quert das beeindruckende Himbächel-Viadukt (wie aus einem Harry-Potter-Film) und streift durchs Ebersberger Felsenmeer.
Nibelungensteig Etappe 3: Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Die kürzeste Tagestour auf dem Nibelungensteig führt u.a. durchs Schöllenbachtal zum Eutersee und zur Quellkirche Schöllenbach, einem bekannten Wallfahrtsort. Am Etappenziel stoßen wir an den Verlauf des römischen Grenzwalls Limes, der als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt ist.
Nibelungensteig Etappe 4: Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Die waldreiche Etappe führt u.a. zum, Dreiländerstein, der das Aufeinandertreffen der Landesgrenzen von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen markiert. Die Wallfahrtskapelle Breitenbach und das Waldmuseum Watterbacher Haus – in einem der ältesten Fachwerkhäuser des Odenwalds untergebracht – liegen am Weg.
Nibelungensteig Etappe 5: Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Von Preunschen aus erfolgt der Anstieg zur Ruine der Burg Wildenberg (hier sollen Teile der mittelalterlichen Parzival-Dichtung entstanden sein). Später passiert man die Zittenfeldener Quelle mit kleinem Wasserfall. Die Etappe endet in Amorbach, der Barockstadt im Odenwald.
Nibelungensteig Etappe 6: Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Wanderatlas-Empfehlung: Die Schlussetappe hat es noch einmal in sich: Man genießt von der Gotthardruine den Blick auf Amorbach, passiert einen historischen Ringwall auf dem Greinberg (452m), kommt zur Mildenburg, begleitet den Main, trifft auf die Martinskapelle mit ihrer Bilderbibel genannten Ausmalung und kreuzt die Ruine der Burg Freudenberg.
Nibelungensteig Etappe 7: Wegbeschreibung, Höhenprofil und GPX-Download
Bildnachweis: Von Drobberdix [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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