Etappe 4 auf dem Ruhrhöhenweg startet im Arnsberger Stadtteil Rumbeck. Von Rumbeck aus halten wir uns zunächst Richtung Mühlenbachtal und biegen dann westwärts ab, um die Altstadt von Arnsberg zu erreichen. Vom Ruhrtal beginnt der Anstieg hinauf in das Eichholz.
Der Ruhrhöhenweg leitet durchs Eichholz zum Ehmsendenkmal, einem Aussichtstempel mit herrlichem Blick über das Arnsberger Ruhrtal. Errichtet wurde das Ehmsendenkmal 1897 in Erinnerung an Ernst Ehmsen, den Gründer des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV), der heute einer der der größten Wandervereine Deutschlands ist mit rund 37.500 Mitgliedern.
Vom Ehmsendenkmal führt uns der Ruhrhöhenweg zum ehemaligen Kloster Wedinghausen, das im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Zu den wenigen erhaltenen Gebäuden des Klosters zählt die ehemalige Klosterkirche und heutige Propsteikirche St. Laurentius. Ihr romanischer Westturm stammt noch aus dem 12. Jahrhundert, um 1390 wurde er um ein Geschoss aufgestockt. Der frühgotische Chor datiert auf das Jahr 1253, ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert stammen die wunderschönen Glaskunstfenster - es gibt nicht mehr viele erhaltene Glasfenster aus dieser Epoche. Mehrere Anbauten kamen im Laufe der Jahrhunderte hinzu, so dass die Kirche heute eine vielgliedrige Fassade und Dachlandschaft zeigt.
Über die Klosterstraße führt der Ruhrhöhenweg zum klassizistischen Neumarkt von Arnsberg, der von den Preußen angelegt wurde, nachdem diese 1815 auf dem Wiener Kongress die Provinz Westfalen erhielten und Arnsberg zu einem Verwaltungssitz ausbauten. Markanter Blickfang am Neumarkt ist 1825 erbaute Auferstehungskirche, für die Carl Friedrich Schinkel während der Bauphase als Architekt verantwortlich zeichnete.
Vom Neumarkt geht es zum alten Markt von Arnsberg. Man passiert das Sauerlandmuseum im Landsberger Hof (Baujahr 1605), das Rathaus von 1710, den Maximiliansbrunnen und das Haus zur Krim auf dem Weg zum Glockenturm der katholischen Stadtkapelle St. Georg. Der Glockenturm wurde im 12. Jahrhundert als Torturm der ehemaligen Stadtbefestigung von Arnsberg errichtet und gehört zu den ältesten Bauwerken der Stadt.
Unterhalb der Ruine von Schloss Arnsberg leitet der Ruhrhöhenweg langsam aus Arnsberg hinaus und steuert erst Niedereimer und dann Bruchhausen an. Hier kommt der Ruhrhöhenweg an der katholischen Pfarrkirche St. Maria Magdalena und Lucia vorbei, die 1925-26 im Stile des Neobarock erbaut wurde. Im Innenraum finden sich ein romanisches Kruzifix aus dem 12. und eine barocke Pietà aus dem 17. Jahrhundert.
Durch einen Abschnitt des Arnsberger Walds wandert man schließlich zum Etappenziel nach Neheim. Es geht durch den Alten Holzweg vorbei an der 1950-51 erbauten katholischen Pfarrkirche St. Michael, über den Ehmsenplatz und die Karlstraße in die Apothekerstraße, die zum Neheimer Markt führt.
Der Neheimer Markt wird dominiert von der katholischen Pfarrkirche St. Johannes Baptist, die den Beinamen Sauerländer Dom trägt. Die dreischiffige, neuromanische Basilika, entstand 1892-1913 aus rotem Backsteinmauerwerk. Imposant sind einige technische Daten: Die Johanneskirche ist 67m lang und 44m breit. Die lichte Höhe des Mittelschiffes beträgt gut 20m. Die beiden Osttürme ragen je 41m, der Westturm mit Kreuz und Hahn 83m in die Höhe.
Weiter durch die Mendener Straße passiert der Ruhrhöhenweg die Neheimer Synagoge. Die Nazis zerstörten die Neheimer Synagoge zwar, brannten sie aber nicht nieder, um die angrenzenden Häuser nicht zu gefährden. Mitte der 1980er Jahre wurde das Gebäude von zwei Privatpersonen erworben und umfassend restauriert. Durch die sorgfältige Wiederherstellung des Innenraums gilt die Neheimer Synagoge als besterhaltene Synagoge Westfalens.
Die letzten Meter dieser Etappe des Ruhrhöhenwegs leiten schließlich vorbei am Neheimer Fresekenhof, ein Burgmannhof, der kurz unterhalb der Mündung der Möhne in die Ruhr liegt. Ursprünglich hatte es neben dem Wohnhaus noch ein Wirtschaftsgebäude gegeben, das aber Ende des 20. Jahrhunderts abgerissen worden war. Das Haupthaus ist zweigeschossig über einem hohen Kellergeschoss und zeigt eine klassizistische Fassade. Sie entstand bei einem Umbau 1820.
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