Ein Stück Ruhr-Kultur liegt bei Bochum-Dahlhausen, denn wie wäre die Industrialisierung wohl ohne die Schiene verlaufen? Wir wissen es nicht, aber vermutlich nicht so „zügig“. Auch das Thema Strukturwandel durchstreifen wir, wenn wir durchs Hörsterholz und den Dr.-C.-Otto-Wald wandern, nördlich des städtischen Friedhofs und angrenzend zum Schamottsteinwerk Dr. C. Otto Feuerfest.
Dahlhausen, im Südwesten von Bochum, grenzt an Essen und Hattingen. Wir starten nördlich der Ruhr, südlich ist Essen-Burgaltendorf. Wir gehen mit der Zeit, sozusagen, vom Bahnhof Bochum-Dahlhausen an die Ruhr und entlang ihres grünen Ufers zum Eisenbahnmuseum.
Wenn wir den Fluss verlassen, kommen wir an einem Ruhrkämpferehrenmal vorbei sowie zum Haus Horst. Hier ist schon der südwestliche Teil des Hörsterholzes. Das Ruhrkämpferehrenmal im Essener Stadtteil Horst wurde von den Nationalsozialisten aus Ruhrsandstein aufgestellt, im Stil von Stonehenge. Man widmete das einstige Propagandawerk zu einem Mahnmal im Gedenken aller Opfer dieser Zeit.
Quasi gegenüber steht das Haus Horst, ein einstiger Rittersitz (Burg Horst), dessen Anfänge nicht letztlich geklärt sind. Die Anlage liegt, wie auch die benachbarte Ringwallanlage Vryburg, am im Mittelalter bedeutsamen Hellweg. Der Besitzer von Haus Horst hat in dem Gemäuer ein privates „Foto-Museum Burg Horst“ eingerichtet. Unsere Wanderung tangiert einen Abenteuerspielplatz und unser nächstes Abenteuer ist das Eisenbahnmuseum, dass auch ein Ankerpunkt der Route der Industriekultur ist.
Das Eisenbahnmuseum Bochum ist das größte private Eisenbahnmuseum Deutschlands, in Zahlen: 70.000m² Areal, 14 Lokomotivschuppen, 20m Drehscheibe, 1 Wasserturm, über 120 Schienenfahrzeuge aus der Zeit von 1853-1976, über 100 ehrenamtliche Mitarbeiter und das Schweineschnäuzchen, mit dem man nostalgisch 30 Minuten fahren kann (sonn-/feiertags).
Ganz ohne Dampf geht es dann weiter um Dahlhausen herum, durch abwechslungsreiche Landschaft, die mit ihren Wiesen und Feldern bisweilen gar nicht ans Ruhrgebiet denken lässt. Wir kommen durch das Hörsterholz, mit jungem Wald, Spuren von Bergbau, Felsen, mit Eichen und Hainbuchen beispielsweise. Es geht durch Oberdahlhausen sowie in Dahlhausen an der Lutherkirche (1911-12) vorbei zum Bahnhof zurück, mit dem Empfangsgebäude aus der Zeit des Ersten Weltkriegs.
Bildnachweis: Von Radler59 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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