Rundwanderung im Dreiländereck Bayern-Sachsen-Böhmen

Die Grenzwanderung wird uns viel Natur bescheren, Aussichten und Einsichten, wenn wir uns darauf einlassen, wie es wohl war und ist, zwischen den Grenzlinien. Start ist in Bayerns Oberfranken, kurz drauf sind wir im Vogtland von Sachsen, bekommen vielleicht einen Hauch innerdeutscher Unterschiede zu spüren, erreichen Tschechien, auf der Höhen Planina mit Duty Free Shops. Wir kreuzen das Naturreservat Bystřina, das den Grenzflussverlauf hier unter Schutz gestellt hat (přírodní rezervace).

Wir sehen auch, dass dieses historische Dreiländereck von zahlreichen Wanderwegen passiert wird, wie dem E3 vom Atlantik über die Ardennen bis in den Böhmerwald, dem Ostweg und einer Variante für Jakobspilger. Zudem sind wir hier auch im „Grünen Band“. Die natürliche Grenze bildet hier die südliche Regnitz.

Im Bach steht seit 2021 eine Granitsäule als Grenzmarkierung. Auf der Bayerischen Seite ist das Grab des unbekannten Soldaten, auf der Tschechischen Seite wurde ein Mühlstein eingemauert, der an die Hofmannsmühle erinnert. Bis 1918 verlief am Dreiländereck die Grenze Österreich-Ungarn-Deutsches Reich. Im 19. Jahrhundert trafen sich die Staatsgrenzen von Bayern, Böhmen und Sachsen. Ab 1946 wurden grenznahe Gebäude, zur Absicherung des „Eisernen Vorhangs“ abgerissen. Bis 1990 verlief hier die innerdeutsche Grenze BRD-DDR-Tschechien.

Die Wanderrunde folgt dem Uhrzeigersinn gen Osten. Wir wandern ansteigend durch die Feldflur im Vogtland nach Pabstleithen, einer kleinen Streusiedlung des Ortsteils Tiefenbrunn, der zur Gemeinde Eichigt zählt, und in dessen Beritt das Dreiländereck ist. Mit Flur und Wald geht’s durch die Siedlung Ebmath (Eichigt), und nach etwas über 6km passieren wir die Grenze zu Tschechien, haben kurz zuvor hier auch den höchsten Punkt der Wanderung.

Wir kommen auf die Höhe Planina (638m), wo ein Kreisverkehr ist und sich Shops und eine Tankstelle angesiedelt haben, an der Straße 217, auf der grünen Wiese, mit Windrädern und Weiderindern. Wer mag, lässt sich noch den Bart stutzen oder ein Tattoo schnitzen.

Der nächstgrößere Ort in Tschechien ist südlich von uns Hranice. Wir wandern ein wenig in diese Richtung, biegen davor gen Westen, kommen wieder durch die Wiesen, neben uns einen Bachlauf mit angestauten Teichen, sind abwärts unterwegs. Mit Abwechslung durch Wiesen und Wald gelangen wir zum Dreiländereck zurück.

Bildnachweis: Von Chmee2 [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons