Die waldreiche Runde beginnt im Zentrum von Harzgerode, das gerne „Mittelpunkt des Unterharzes“ genannt wird, und führt an historischen Bergwerks- und Hüttenorten vorbei. Sehenswert sind das Schloss Harzgerode aus dem 16. Jahrhundert mit Museum sowie das schmucke Rathaus zum Beispiel.
Wir begegnen dem Selketalstieg, kommen am 1865 errichteten Calswerk mit dem technischen Museum vorbei, haben vom Mägdesprung einen Anstieg auf den Klippenweg, fantastische Aussichten ins Selketal und kommen am vor rund 200 Jahren von Herzog Alexius als Kurbad gegründeten Alexisbad vorbei, dessen Architektur und Planung auf Karl Friedrich Schinkel zurückgeht.
Wir beginnen in der Bergbau- und Residenzstadt Harzgerode auf dem Parkplatz zwischen Wallstraße und Schlossberg. Es zieht uns zum Schloss Harzgerode, das erstmalig 1384 genannt wurde und ein Museum beheimatet. Der dreigeschossige Renaissancebau hat einen Rundturm, einen überdachten Wehrgang und einen fast quadratischen Innenhof. In den verschiedenen Zimmern des Schlosses sind unterschiedliche museale Schwerpunkte gesetzt.
Wir verlassen Harzgerode gen Norden, durchqueren ein Feld und kommen in Waldgebiet. Unser Ziel ist ein Stelldichein mit der Selke, deren Kurven wir ein Stück durch das Selketal folgen werden. Die Selke ist ein 64km langer Zufluss der Bode. Sie hat ihre Quelle bei Stiege und ihre Mündung bei Rodersdorf. Wir gehen mit ihr gen Westen, der Quelle entgegen. Am Mägdesprung, wo auch die Selketalbahn mit Dampfzügen fährt, überqueren wir sie.
Der Ort Mägdesprung (295m), mit dem Mägdesprunger Eisenhüttenwerk, setzt sich aus kleinen Ortsteilen zusammen, die an einstigen Hammerwerken entstanden sind und dann auch so heißen. Das Hüttenmuseum Calsberg ist einen Besuch wert. Es ist in einer alten Maschinenfabrik: Backsteine, Rundbögen und Staffelgiebel – sehr schön!
Über die Kreisstraße überqueren wir die Selke und sind jetzt in südliche Richtung unterwegs. Zur Mägdetrappe geht es bergan und wir genießen die Aussicht vom Selketalstieg aus. Weiter bergauf geht es auf dem Klippenweg auf den 385m hohen Kapellenfelsen zur Köthener Hütte, wo wir verschnaufen und uns einen Stempel für die Wandernadel holen können. Durch den kleinen Glockenturm wirkt die Hütte wie eine Kapelle.
Weiter geht die Runde über den Pionierweg, der auch als Selketalstieg ausgewiesen ist, der ist übrigens insgesamt rund 67km lang. Wir kommen zum Luisentempel und zur Luisenklippe, die je nach Stand der Vegetation nicht so aussichtsreich ist wie erwartet. Der Luisentempel auf sechs ionischen Säulen im Stil eines Rundpavillons besteht aus Eisenguss und wurde von der Eisenhütte in Mägdesprung hergestellt. 1823 ließ Herzog Alexius ihn für seine Tochter Luise errichtet.
Auch im Auftrag von Alexis entstand das Friedensdenkmal 1813. Von hier aus können wir auf Alexisbad gucken, das auf der anderen Seite der Selke ist. Nächster Ausguck ist auf dem Habichtstein die Verlobungsurne. Württembergische Adelige ließen sie dort anlässlich eines Kuraufenthaltes 1845 zur Erinnerung aufstellen. Wie man auf den Namen kam? Vielleicht wurde schon so manche Verlobung nach einer Begegnung mit einem Kurschatten der Urne überlassen – man mag spekulieren und die Aussicht auf das Selketal genießen. Die letzten rund 2,4km gehen wir gen Osten und sind zurück in Harzgerode am Ausgangsort.
Bildnachweis: Von Thomas Binder [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
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