Schirmeck Wandertour

In Schirmeck ist ein „Gedenkort Europas“ eingerichtet, dass sich der Deutsch-Französischen Geschichte widmet, im Geschichtszentrum Elsaß-Moselle (Mémorial Alsace Moselle), nördlich des Zentrums. Direkt kommen wir an einer anderen Geschichtsstätte vorbei, dem Gedenken an das KZ Natzweiler-Struthof und dem Europäischen Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers (Centre Européen du Résistant Déporté, CERD). Wer im Elsass und den Vogesen wandert, wird immer wieder von diesem Geist der Geschichte erfasst.

Die Gemeinde Schirmeck am Fluss Bruche hat darüber hinaus noch mehr zu bieten, mit Kirche, Synagoge und Burg beispielsweise. Wir starten am Bahnhof Schirmeck-La Broque, dessen Gebäude aus dem Jahr 1881 stammt, und nahe dem ein kleiner Park mit Enten- und Schwanenteich angelegt ist.

Wir sehen uns flankiert von Kleinstadtflair, kommen über eine Brücke, einen Kanal und La Bruche, blicken auf das steinerne Rathaus mit geschwungenem Volutengiebel. Geradewegs geht’s zur Kirche Saint-Geoges aus roten Sandsteinen. In der Schulstraße ist die Synagoge. Unser Weg bringt uns am Marktplatz vorbei, an der Bibliothek und wandern zur Burg hinauf. Der Weg dorthin führt über den Tunnel Schirmeck, der die D1420 versteckt.

Die Reste des Château de Schirmeck wurden restauriert und beherbergen heute ein Museum. Die Burg stammt aus dem 13./14. Jahrhundert. Wir streifen einen Park im Wald und nach rund 1,4km öffnet sich die Runde, wo wir uns rechts halten. Geradeaus ist Barembach, durch das wir hernach zurückkommen werden.

Wir wandern zum Widerstandszentrum und der Gedenkstätte KZ Struthof. An der D130 treffen wir auf ein Lokal und ein Museum, das eine Gaskammer zeigt. Das KZ Natzweiler-Struthof war von 1941 bis 1944 ein Straf- und Arbeitslager der Nazis im besetzten Elsass. 52.000 Häftlinge waren hierher deportiert worden, 22.000 wurden ermordet oder starben an den unmenschlichen Bedingungen. Die Zwangsarbeiter mussten zum Beispiel in den Steinbrüchen für Speers Fantasien schuften, was sich in einer hohen Todesrate niederschlug. Noch hat die Natur das Grauen nicht übergrünt, ob sie das schaffen wird? Auf dem Gelände ist das Centre Européen du Résistant Déporté, das 2005 eröffnet wurde und durch die düstere Geschichte leitet, im düsteren Ambiente, so passend.

In der bewaldeten Höhenlage wandern wir die nächsten Kilometer durch die Natur und kommen zur Kreuzung am Teufelsloch mit Schutzhütte. Wir orientieren uns gen Westen, wandern absteigend nach Barembach, dabei durchstreifen wir neben Wald auch Graslandschaften wie der am Haut de la Brûlée.

In Barembach fließt das Bächlein Barembach der Bruche zu. Im Dorfkern kommen wir am kleinen Rathaus vorbei. Schaut man hier die Straße runter, sieht man den Turm der Kirche. Unsere Route führt uns allerdings durch ein Stück offene Landschaft zur Stelle, wo sich der Rundweg schließt und wir das bekannte Stück nach Schirmeck zurückwandern.

Bildnachweis: Von CTHOE [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons