Steilstufenweg am Schwarzenbergischen Schwemmkanal

Der Steilstufenweg am Schwarzenbergischen Schwemmkanal in der Ferienregion Böhmerwald verbindet Haslach an der Mühl südlich mit Sankt Oswald bei Haslach nördlich davon. Wir wandern bis an die Grenze zu Tschechien, wo wir fast 700m erreichen.

In Haslach fließt die Steinerne Mühl der Großen Mühl zu, am Rand des Böhmerwaldes, umgeben von der malerischen Hügellandschaft des Oberen Mühlviertels. Hier starten wir am Marktplatz. Links ist die spätgotische Kirche St. Nikolaus und von uns aus gesehen dahinter fließt die Steinerne Mühl. Haslach hat noch einige historische Bauten, mit alter Befestigungsmauer, dem Tortum mit Heimatmuseum. Wenn wir über den Marktplatz gehen, werden wir von Bürgerhäusern eingerahmt, die Wurzeln teils im 16. Jahrhundert und älter haben.

Auffällig ist das Textile Zentrum, auf das wir zuwandern und wo wir uns auch gern später noch ein wenig umschauen könnten. Der Komplex ist auch denkmalgeschützt, wenngleich um einiges jünger. Weberei, textile Kultur, Manufaktur Haslach und eine Klangfabrik finden sich in dem Ensemble. Die Leinen- und Baumwollfabrik Vonwiller und Foelser wurde zwischen 1830 und 1833 anstelle einer Marktmühle errichtet und war mit hunderten Lohnwebern und Heimarbeiter damals von großer Bedeutung.

Wir wandern am Kaufmannsmuseum vorbei, sehen den Alten Turm mit Heimatmuseum, treffen die Pestsäule, wandern gen Norden, kommen über den Lanitzbach, die Runde geht auf, wir halten uns geradeaus. Weiter in nördliche Richtung und insgesamt ansteigend. Durch die landwirtschaftliche Prägung mit Wiesen und Äcker geht’s an Jaukenberg vorbei. Aussichte lassen sich auf Haslach und das Schloss Lichtenau (privat) und Berg bei Rohrbach genießen.

Durch Lichtenau im Mühlkreis wandern wir mit Wald und überwiegend Wiesen, über einen Bach und zum Bauernhof Zarghof, wo einst ein Schloss war. Am Hof vorbei wandern wir nach Unterurasch. Nach der kleinen Siedlung fließt der Steinbach in den Zwettlbach. Dem folgen wir dann und arbeiten uns aufwärts an die Grenze zu Tschechien.

Wir kommen an einem alten Grenzstein vorbei und zu den Steilstufen des Schwarzenbergischen Schwemmkanals. Der Bachlauf ist auch Grenzverlauf. Was für eine Wasserrutsche! Bei Schneeschmelze wurden das Gehölz donnernd mitgerissen und die „Schwemmer“ (Flößer) hatten einen sehr gefährlichen Job. Denn wenn sich ein Stamm in dem Bach verkeilte, wurden nachschießende ausgebremst und hoch in die Luft geschleudert – und kamen wieder runter.

Nach etwa 7,5km sind wir kurz vor Grenzüberschreitung und fast an der höchsten Stelle der Tour, Zu der biegen wir im spitzen Winkel ab und wandern über Morau durch die Flur nach St. Oswald mit Kirche. Weiter geht’s gen Süden, wir streifen die Orte Almesberg, Schwackerreith, wandern an die Große Mühl, die wir queren und deren Lauf und Landschaft uns für die nächsten rund 3,5km begleitet. Nach einer weiteren Überquerung schließt sich die Runde und wir kommen zum Ausgangsort.

Bildnachweis: Von Dieringer63 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons