Von Naturschutzgebieten umgeben, von der A8 im Osten bedrängt, vom Winkelbach und Erlenbach bespielt, lädt heute Gruibingen als Start und Ziel zur Wanderrunde ein. Wir sind dort auch gleich im Naturschutzgebiet Heide am Hillenwang. Die Höhe Hillenwang hat 752m. Es geht zum Boßler (803m) sowie zum Jahrhundertstein, einem Kunstobjekt am Gruibinger Wiesle, das zum Nachdenken einlädt uns aber auch einen wunderbaren Blick über die Schwäbische Alb eröffnet.
Natürlich gesehen verdankt die Landschaft der Gemeinde Gruibingen (Landkreis Göppingen) ihr Relief der Kraft des Wassers, wo sich die Bäche tief in den Untergrund gearbeitet haben. Dazu kam die traditionsreiche Landwirtschaft, die mit Beweidung ihren Beitrag zu den Wacholderheiden leistete. Die Hecken teilten die Felder und bieten vielen Insekten und anderen Tieren Zuflucht.
Das sehen wir alles, wenn wir beim Parkplatz neben der alten Turnhalle gestartet sind. Wir wandern durch die Heide am Hillenwang aufwärts. Mitten durch unser Rund führt ein Megabauprojekt, die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm, die im Zuge mit Stuttgart 21 eröffnet werden sollte. Da sich Stuttgart 21 verzögert, wird diese Strecke vorgezogen. Seit Ende 2020 fahren bereits erste Güterzüge durch einen Teilabschnitt, denn ganz fertig ist man hier auch noch nicht.
Zwischen Ulm und Wendlingen sind dann einige Tunnel gegraben, zum Beispiel der Albabstiegstunnel bei Ulm mit fast 6km, der Albvorlandtunnel bei Kirchheim/Teck mit über 8km und der Tunnel, über den wir jetzt wandern, der fast 9km lange Boßlertunnel. Rund die Hälfte der fast 60km langen Bahnstrecke ist im Dunklen. Soviel zu dem, was wir nicht sehen.
Hellen Auges kommen wir an den Winkelbach zum Parkplatz „Rundwanderwege Gruibingen“ und wandern mit Bachbegleitung, durch Wald, zur Wiese mit der Weilheimer Skihütte, die durch einen Verein betrieben wird. Waldrand und Felder begleiten zu einem Aussichtsplatz mit Bänken und schönen Talblick, nebst Stromleitungen allerdings.
An der Kazmeierhöhle geht’s vorbei auf den Gruininger-Wiesle-Weg und zu einem Kunstwerk, dem Jahrhundertstein, der besteht aus dreien und hat eingemeißelte Begriffe, die zum Nachdenken über die jüngere Zeit anregen sollen. Die Steine stehen vor dem schönen Panorama, Blick und Gedanken schweifen. Der Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg (HW1) und der Schwäbische-Alb-Oberschwaben-Weg (HW7) führen auch über den Boßler am Albtrauf, Aussichtsgenuss!
Genuss für den Gaumen hat dann vielleicht das Boßlerhaus der Naturfreunde. Auf dem Weg haben wir den Eisenbahntunnel überquert und denken an die gemeißelten Worte: Umweltschutz, Mobilität als nur zwei von den 100 Schlagwörtern.
Nun wandern wir mit abwechslungsreichen Landschaftsbildern, Wald, Wiesen, nebst Feldern und Heiden abwärts. Umrunden mit dem Boßlersteig den Wiesenberg, sind zwischen Wald und Autobahn, kommen über den Erlenbach in die Heide am Hillenwang und nach Gruibingen zurück.
Bildnachweis: Von qwesy qwesy [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
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