Villen, Wein, gebrochener Stein: Rund um Bad Dürkheim

Rund um Bad Dürkheim und auch mittendurch führt diese Ganztagestour, die man auch zweiteilen könnte. In eine Nordschleife (Ungstein) und Südschleife (Wachenheim) – auf beiden erleben sich die Römer. Die Nordschleife hat dazu noch Kelten und den Kaiser Wilhelm.

Vorweg seien zwei Besonderheiten Bad Dürkheims genannt: das größte Weinfass der Welt, worin sich eine Gaststätte befindet und eine gute Luft lässt sich im Kurpark am Gradierwerk genießen. Bad Dürkheim wurde Heilbad aufgrund von 7 Quellen. Nun aber los! Start ist bei der Kneipp-Anlage und Brunnenhalle, nah am Kurpark. Wir wandern hinauf zur wieder aufgebauten Michaelskapelle und haben einen prima Blick über die Landschaft, Wein, Bad Dürkheim und den Pfälzerwald.

Gen Norden führt uns die Wanderung an der Westseite von Ungstein entlang, wo wir zum Römischen Weingut Weilberg und der Römischen Weinkelter abbiegen. Die Villa rustica Weilberg stammt aus der Zeit von 20/30 n. Chr. Der Ort wurde anschaulich rekonstruiert. Hier führt übrigens auch der Weinwanderweg aus Freinsheim vorbei. Durch Weinlagen kommen wir an die Annabergstraße mit Vinothek und Gastronomie. Dann biegen wir gen Süden und wandern in Richtung Bad Dürkheim.

In einem bewaldeten Aufwärtsbogen kommen wir zur aussichtsreichen Schäferwarte und sind damit auch auf dem Kaiser-Kelten-Römer-Weg und folgen deren Spuren. Die führen zum römischen Steinbruch Kriemhildenstuhl, wo sich beispielsweise Inschriften und Reliefs entdecken lassen, die um 200 n. Chr. eingemeißelt wurden. Tolle Aussicht bis zum Odenwald oder Schwarzwald gibt es auch.

Weiter geht die Zeitreise zum keltischen Ringwall „Heidenmauer“, die liegt jetzt in Steinen am Boden, denn die Holzpfähle sind weggemodert. Um 500 v. Chr. wurde der rund 2,5km lange Wall gebaut und wir kommen an einer Rekonstruktion der Bauart „Murus Gallicus“ vorbei. Nächster Ausguck ist die Kaiser-Wilhelms-Höhe mit dem Kaiser-Wilhelm-Turm, errichtet vom Drachenfels-Club zum 90. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I. Über den Pfälzerwald und zur Klosterruine Limburg lässt sich schauen.

Anschließend geht’s hinab nach Bad Dürkheim und an die Isenach und zur Schlosskirche, die um 1300 gebaut wurde. Wir schlendern zum Stadtmuseum in der Römerstraße. Wer den Rundweg komplett wandern will, folgt aus dem Zentrum raus der Weinstraße Süd, biegt in die Seebacher Straße und wandert durch Weinlagen und Wald sowie das Wochenend- und Ferienhausgebiet auf dem Mundhardter Hof nach Wachenheim an der Weinstraße.

Hier böte sich dann ein Abstecher zum Wahrzeichen der Stadt, der Ruine Wachtenburg aus dem 12. Jh., mit Blick über den Rheingraben. In Wachenheim gibt es einige Historie zu erkunden, angefangen bei der Stadtmauer ab 1341. Wir sehen die St. Georgs Kirche, deren Turm vermutlich auf das 12. Jh. zurückgeht. Dahinter ist das Sektschloss Wachenheim. Wir streifen auch den Jüdischen Friedhof und wandern in östlicher Richtung aus Wachenheim in Richtung Friedelsheim. In der Weinlage biegen wir gen Norden und kommen zur Villa rustica. Die Anlage zeigt das Herrenhaus, einen rekonstruierten Backofen, die Landwirtschaft dieser Zeit. Alles ist sehr anschaulich mit Infotafeln ausgestattet. Die B271 wird passiert und weiter wandern wir durch Wein gen Norden. Einen Haken schlagend streifen wir ein Wohngebiet, kommen in Bad Dürkheim am Rathaus vorbei und durch den Kurpark zum Startpunkt.

Bildnachweis: Von Friedrich Haag [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons