Zwischen Eltville und Schierstein liegt an der Einmündung der Walluf in den Rhein der gleichnamige Ort Walluf. Im engeren Sinn beginnt der Rheingau erst hier, denn die 14km lange Walluf war der historische Grenzfluss, der im Mittelalter den Rheingau vom Wiesbadener Königssondergau trennte. In Walluf begann auch das Rheingauer Gebück, eine Landwehr, die den Rheingau über 600 Jahre vom Hinterlandswald trennte und einigermaßen gut schützte.
Bevor das Rheingauer Gebück ab dem 12. Jahrhundert aufgebaut wurde, lag der Ortskern von Walluf links des Flüsschens. Hier findet sich heute der Rest der Turmburg, die wahrscheinlich im 10. Jahrhundert errichtet und dann zweihundert Jahre später zerstört wurde.
In direkter Nachbarschaft der Turmburg stehen die Ruinen der Johanniskirche. Was man heute noch sieht, stammt aus dem Jahr 1508, als die Johanniskirche einen mittelalterlichen Vorgängerbau ersetzte. Heimatforscher vermuten, dass hier bereits im 8. Jahrhundert ein Kirchlein stand, denn seit dieser Zeit ist belegt, dass in Walluf Weinbau betrieben wird – und wo Wein ist, ist auch die Kirche meist nicht fern.
Bis 1719 war die Johanniskirche die Pfarrkirche von Niederwalluf, bevor diese Aufgabe der heutigen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer zukam. Die Pfarrkirche entstand auf einer kleinen Kapelle aus dem 12. Jahrhundert, die zunächst 1648-49 und dann 1718 entsprechend erweitert wurde.
Im Ortsteil Oberwalluf ist die Pfarrkirche dem heiligen Martin geweiht. Die neugotische St. Martin Kirche wurde 1900-01 erbaut und ist heute deshalb so bekannt, weil hier heute das Bußgewand der heiligen Elisabeth von Thüringen aufbewahrt wird. Das Büßerhemd soll der Legende nach ein Geschenk Franz von Assisis an Elisabeth von Thüringen gewesen sein. Bis 1803 wurde das Bußgewand im Kloster Tiefenthal im Walluftal aufbewahrt und kam dann nach Walluf. Jeweils sonntags nach dem Elisabeth-Tag am 17. November wird der Elisabethschrein geöffnet und man kann das Bußgewand betrachten.
Wem das alles zu sakral ist, der geht an den Rhein und genießt einen Blick auf den schmucken Segelhafen, spaziert über die Rheinpromenade und – beobachtet Störche. Ein gutes Dutzend Storchenpaare leben nämlich in der Wallufer Bucht zwischen Walluf und Schierstein auf dem Gelände eines ehemaligen Wasserwerks. Einige der Weißstörche haben mittlerweile auch den großen Winterflug aufgegeben und genießen ganzjährig ihr Leben in der Rheingau-Pforte.
Lohnenswert ist in Walluf natürlich auch ein Gang entlang des namensgebenden Flüsschens. Zahlreiche Mühlen verrichteten hier einst ihren Dienst. Eine ganze Reihe der historischen Mühlen im Walluftal sind heute noch erhalten, z.B. die Bug-Mühle aus dem 14. Jahrhundert mit noch funktionsfähigem Wasserrad, die Mühle der Schönen Künste aus dem Jahr 1715 – Veranstaltungsort für kulturelle Events – oder die Kirchner-Mühle, auf deren Gelände sich heute das Rathaus befindet.
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