Rüthen war im Mittelalter eines der Zentren des 1180 begründeten Herzogtum Westfalens und wurde dementsprechend schon früh – im Jahr 1200 – zur Stadt erhoben und befestigt. Der Westfalenwanderweg beginnt die achte Tagesetappe am Wasserturm an der historischen Stadtmauer und folgt dieser noch gut erhaltenen Befestigung entgegen dem Uhrzeigersinn zum Hexenturm.
Der Rüthener Hexenturm war Bestandteil der Stadtmauer. Der Hexenturm war seit den Mittelalter das Gefängnis von Rüthen. Seinen Namen verdankt er aber dem Umstand, dass in Zeiten der Inquisition hier rund hundert Hexen und Zauberer unter Folter verhört und zum Geständnis gezwungen wurden. Heute erinnert eine Dauerausstellung des Kulturrings Rüthen an die Hexenverfolgung, die in Westfalen besonders intensiv betrieben wurde.
Weiter geht es entlang der Stadtmauer zum Hachtor. Das Hachtor ist das Wahrzeichen der Stadt Rüthen und wurde im 14. Jahrhundert als Teil der Stadtbefestigung aus Grünsandstein erbaut. Das Hachtor ist das letzte von ehemals vier Stadttoren, das heute noch erhalten ist. Einst war das Tor durch ein Fallgitter gesichert und sicherte den Zugang von Norden.
Am Hachtor hält man sich nach links in die Mildestraße. Am Kreisverkehr geht es rechts und dann gleich wieder links und noch mal links in den Breitenbuscher Weg. Der führt hinaus aus Rüthen. Man quert das Rißneital und kommt auf dem Westfalenwanderweg in den Rüthener Stadtteil Meiste. In Meiste steht die katholische Pfarrkirche St. Ursula, die in dieser Form im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Die Kreuzgratgewölbe mit neubarocker Ausmalung wurden 1910 eingezogen.
Von Meiste aus wandert man durchs Aschental zur Stadtgrenze von Rüthen und wechselt hinüber in die Gemarkung von Büren auf der Paderborner Hochfläche. Man erreicht den Stadtteil Weine im Almetal. Die Alme entspringt bei Brilon und fließt auf einer Länge von 59km der Lippe zu.
Ab Weine folgt man der Alme weiter und erreicht kurz vor Büren das Gut Holthausen. Gut Holthausen wurde im 13. Jahrhundert als Zisterzienserinnenkloster gegründet. Trotz Umbauarbeiten im 18. Jahrhundert und dem Bau einer barocken Klosterkirche lässt sich noch heute die mittelalterliche Anlage erkennen. Das Kloster wurde 1810 aufgelöst. Heute ist das Klostergut in privatem Besitz.
Der Westfalenwanderweg erreicht Büren am Menkenberg. Hier knickt man nach rechts ab und quert die Alme und den Mühlenbach, um zur Mittelmühle aus dem 14. Jahrhundert zu kommen. Direkt benachbart steht die Bohrmühle, die im 18. Jahrhundert nach Büren transloziert wurde. Die Mittelmühle ist heute als Erlebnismühle für Führungen geöffnet.
Von der Mühlenstraße biegt man nach links in die Burgstraße und spaziert auf die Jesuitenkirche zu, die 1754-73 im Auftrag des Jesuitenordens im süddeutschen Barockstil erbaut wurde. Die Jesuitenkirche, offiziell: Maria Immaculata Kirche, dominiert den historischen Stadtkern von Büren.
Die Jesuiten hatten im 17. Jahrhundert eine große Erbschaft des ehemaligen Reichskammergerichtspräsidenten und letzten Freiherren von Büren gemacht. Von diesen Mitteln erbaute der Orden 1719-28 das Jesuitenkolleg, das heute das Mauritius-Gymnasium beherbergt.
Bildnachweis: By Stefan Didam - Schmallenberg ("Selbst fotografiert - own work") [GFDL], via Wikimedia Commons
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