„Kann man einen nicht verknusen, schickt man ihn nach Leverkusen. Dort an diesem End der Welt, ist man ewig kaltgestellt.“ So sangen Leverkusener Arbeiter zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als sie hier auf „grüner Wiese“ begannen, Farben und chemische Produkte herzustellen. Grüne Wiese im Sinne von viel Platz und gleich drei Flüsse, in denen man die Abfälle leiten konnten – Rhein, Wupper und Dhünn – machten den Standort nördlich von Köln begehrt und es entstand ein Chemie-Imperium, die heutige Bayer AG.
Leverkusen gibt es eigentlich in dieser Form nur wegen Bayer. Der Name stammt vom Apotheker Carl Leverkus, dessen Firma 1891 von der damals noch kleinen Firma Bayer aus Wuppertal übernommen wurde. Die wählten den Rheinstandort als Firmensitz und produzierten fleißig: Farben, Aspirin, zeitweise auch Heroin und allerhand Chemie. Zigtausende Arbeitsplätze entstanden und 1930 tat man dann den Schritt: Man fasste die Werkskolonien und die umliegenden gewachsenen Orten zu einer neuen Stadt zusammen, die man Leverkusen nannte.
Noch heute ist Leverkusen ein Industriestandort, aber ein ganz hübscher. Das kann man z.B. an der Bayer-Zentrale sehen, die in den weitläufigen Carl-Duisberg-Park übergeht. Am Rande dieses Parks liegt ein Japanischer Garten, der zu den schönsten Gärten Deutschlands gezählt wird.
Die bekanntesten drei Sehenswürdigkeiten Leverkusens sind allesamt recht monumental: Da ist zum einen das Bayer-Kreuz, seit 1933 die weltweit größte Leuchtreklame. Dann wäre natürlich die BayArena zu nennen, das Schmuckkästchen der Fußball-Bundesliga. Und schließlich der weithin sichtbare Wasserturm Bürrig, der im Sommer als Aussichtsturm geöffnet ist mit großartigem Blick über das Rheinland.
Es gibt aber noch viel mehr zu entdecken. Z.B. rund ums Wasser: Da gibt es die Wupperwiesen und die Schiffsbrücke Wuppermündung (einzigartig in Westeuropa), den Oulo-See, den Silbersee, den Hitdorfer See und die Wiembachaue.
Wer’s lieber kulturell mag, kann das Haus der Stadtgeschichte in der Villa Römer besuchen oder auf Schloss Morsbroich die städtische Sammlung moderner Kunst bewundern. Industriegeschichte wird am Freudentaler Sensenhammer vermittelt und das Koloniemuseum zeigt, wie die Arbeiter in den Wohnkolonien der Bayer-Werke in den 1930er Jahren lebten.
In Sachen Natur empfiehlt sich zuallererst ein Besuch des Naturguts Ophoven mit dem Erlebnismuseum Energiestadt. Im Wildpark Reuschenberg kann man heimische Tierarten – u.a. auch Otter – beobachten. Das größte Waldgebiet an der Wuppermündung ist der Bürgerbusch, der schönste Garten der Carl-Duisberg-Park und der teuerste Park der zur Landesgartenschau 2005 aus einer Giftmülldeponie komplett neu aufgebaute Neuland-Park mit diversen Brücken und thematischen Pflanzungen direkt am Rhein.
Leverkusen hat gut 8km Rheinufer und eine Gesamtfläche von fast 8.000ha, auf der mehr als 161.000 Menschen leben. Im Süden geht Leverkusen fast nahtlos in die Schäl Sick von Köln über, nach Norden schließt sich mit Monheim das Niederbergische Land und das Murbachtal an. Im Westen grenzt der Rhein die bergische Wuppermündung vom Niederrhein ab. Im Osten erstreckt sich das Dhünntal.
Leverkusen verfügt über ein vielfältiges kulturelles Angebot. Höhepunkt sind die seit 1980 jährlich im Herbst stattfindenden Leverkusener Jazztage, zu denen Stars der Jazz-, Blues- und World Music-Szene aus der ganzen Welt anreisen. Während des Musikfestivals gibt es mehrere Live-Konzerte pro Abend an verschiedenen Veranstaltungsorten, u. a. einem Kino und einer Kirche, die jeweils unter einem bestimmten Motto stehen – wie Blues Night, Ladies Night oder African Dance Night.
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