Westlich des Aarbogens bei Taunusstein liegt Bad Schwalbach, Verwaltungssitz des Rheingau-Taunus-Kreis. Seit dem 16. Jahrhundert sind die Mineralwasserquellen in Bad Schwalbach bezeugt. Daraus resultierte zunächst ein reger Handel mit Mineralwasser abgefüllt in Krügen aus dem Kannenbäckerland. Seit Ende des 19. Jahrhunderts folgte dann auch die Entwicklung zu einem Kurort, dem Staatsbad Bad Schwalbach.
Das älteste Gebäude in Bad Schwalbach ist die 1471 erbaute spätgotische Hallenkirchen, die nach der Reformation den Namen Martin-Luther-Kirche erhielt. In der Martin-Luther-Kirche erinnert ein Denkmal an den Schwalbacher Kurgast Johann Gottfried von Berlichingen, Enkel des von Goethe verewigten Reichsritters Götz von Berlichingen. Außerdem beherbergt die Martin-Luther-Kirche einen Taufstein (um 1480), die um 1660 gebaute Kanzel und 17 wertvolle Grisaille-Holztafeln. Grisaille nennt man Bilder, die ausschließlich in Weiß, Grau und Schwarz ausgeführt sind und ihre Wirkung durch Schattierung erhalten.
Folgt man von der Martin-Luther-Kirche der Adolfstraße in Richtung Zentrum, kommt man am Brodelbrunnen und am Lindenbrunnen vorbei zu einem prachtvollen Fachwerkhaus, das einst als Gasthaus Zum Güldenen Rebstock errichtet wurde und sich heute liebevoll restauriert in Privatbesitz befindet. Ebenfalls in der Adolfstraße befindet sich das 1620 erbaute Haus Frankfurt, ein dreigeschossiges Fachwerkhaus mit geschnitzten Eckständern. Und auch das alte Rathaus liegt in der Adolfstraße. Es wurde 1610 erbaut und diente zunächst als Gasthaus, dann als Sitz des Rates, später als Schule und ist heute ebenfalls in Privatbesitz.
Parallel zur Adolfstraße verläuft die Pestalozzistraße. Hier wurde 2002 das Stadt- und Apothekenmuseum Bad Schwalbach eröffnet. Themenschwerpunkt ist die Entwicklung des Kurbetriebs in Bad Schwalbach, der durch großformatige Gemälde und originale Utensilien dokumentiert wird. Integriert in die Ausstellung ist die vollständige Einrichtung der 1642 gegründeten Adler-Apotheke mit Verkaufsraum, Labor und Drogenkammer. Ausgestellt sind zum Beispiel Apothekengefäße aus dem 18. Jahrhundert, eine Tablettenpressmaschine, versilberte Pillen für zahlungskräftige Patienten oder die 1852 in Frankreich entwickelte und durch den Schwalbacher Amtsapotheker Bertrand im 19. Jahrhundert in Deutschland eingeführte Injektionsspritze.
Die kleine Reformationskirche in der Adolfstraße 34 wurde 1729-40 erbaut. Es handelt sich um einen schlichten Saalbau mit Walmdach und Haubendachreiter. Die ursprünglich sehr schlichte Kirche wurde 1903 durch den Einbau von Buntglasfenstern optisch aufgewertet.
Am Übergang von der Adolfstraße in die Koblenzer Straße liegt das Rotenburger Schlösschen. Es wurde 1602 für Landgraf Moritz von Hessen errichtet und 1729 zum Sitz des Amtes Hohenstein. Dann folgte die juristische Karriere: zunächst nassauisches Justizamt, dann Landratsamt und heute Amtsgericht. Das Rotenburger Schlösschen ist eine vierseitig geschlossene Anlage um einen Innenhof. Die Obergesschosse zeigen reizvolles Zierfachwerk.
Vis-a-vis zum Rotenburger Schlösschen erhebt sich vor dem Kurpark stolz die katholische St. Elisabeth Kirche. Der Jugendstilbau mit klassizistischen und neuromanischen Stileinflüssen wurde 1916 anstelle einer kleineren Barockkirche erbaut. Aus der Vorgängerkirche stammen denn auch die meisten Teile der Innenausstattung, z.B. der Hochaltar (1766) von zwei Meistern aus Westfalen, der Marmor-Taufstein mit getriebenem Messingdeckel und ein Sandsteinrelief der heiligen Elisabeth. In der Außenwand zur Kirchgasse befinden sich Grabplatten. Die älteste ist von 1389 und gedenkt an Abt Heimo von Geroldstein.
Am Goetheplatz liegt die Englische Kirche. Sie wurde auf Wunsch der zahlreichen britischen Touristen 1868-75 nach Plänen des Wiesbadener Architekten Adolf Lade erbaut. 1957 wurde die Kirche an die neuapostolische Kirche verkauft. Die Englische Kirche in Bad Schwalbach wirkt durch ihre kurzen Querschiffarme und den quadratischen Frontturm gedrungen. Der massive Eindruck wird jedoch gemildert durch die gotisierende, feingliedrig-flächige Fassadenbehandlung mit Blendrahmen, Bogenfriesen und schmalhohen Lanzettfenstern.
Auch zu Feiern versteht man in Bad Schwalbach. Neben Brunnenfest und der Schwalbacher Kerb sind die größten Veranstaltungen das Sommernachtsfest am letzten Samstag im Juni, das im schön illuminierten Kurpark stattfindet und mit einem Feuerwerk gekrönt wird, und das Bad Schwalbacher Weinfest am dritten Wochenende im Juli.
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