Eindrucksvoll thront 40m über der Lahn auf einem senkrecht abfallenden Felsen die dreitürmige Wehranlage Burg Runkel. Sie ist ein gutes Beispiel für den frühmittelalterlichen Verteidigungsbau und erscheint dem Betrachter von der Lahn aus als uneinnehmbar. Zusammen mit der alten Lahnbrücke zu ihren Füßen gehört Burg Runkel zu den Bilderbuchmotiven des Mittellahntals.
Ihren besonderen Reiz gewinnt die düstere Wehranlage durch die drei Bergfriede, die steil emporragen. Dies ist äußerst selten, selbst zwei Bergfriede wie bei der oberhessischen Burg Münzenberg sind spärlich zu finden.
Burg Runkel besteht aus einer Kernburg und einer Unterburg. Durch ein mittelalterliches Doppelturmtor gelangt man von der Runkeler Altstadt in die Unterburg, in der sich gut erhaltene Wohngebäude aus dem 14. – 18. Jahrhundert befinden. Im Hof der Vorburg schmiegt sich das neue Kelterhaus an die Mauer vor dem Mantelring der Kernburg. Im Süden steht der südliche Wohnflügel mit einer tunnelartigen Durchfahrt zum Zwinger.
Eine hohe Ringmauer umschließt die höher gelegene Kernburg mit Palasruinen und Wehrtürmen. An der höchsten Stelle in der Mitte der Kernburg ragt der begehbare Bergfried auf. Der fünfeckige Wehrturm an der Schmalseite zeigt mit der Spitze auf die Reste der auf der anderen Lahnseite stehenden Burg Schadeck.
Burg Runkel wurde zur Sicherung des Lahnübergangs errichtet und erstmals 1159 urkundlich erwähnt im Zusammenhang mit einem Siegfried von Runkel, der als Zeuge für die Gräfin Beatrix von Laurenburg bei ihrer Belehnung mit der Burg Nassau auftrat. Siegfried von Runkel dürfte wahrscheinlich als Sachverwalter des Reiches für die Erbauung der Burg Runkel in Frage kommen, die durch den Hohenstauferkaiser Friedrich Barbarossa selbst veranlasst wurde.
In den Folgejahren wurde Burg Runkel weiter ausgebaut, bis 1634 die kroatischen Reiterregimenter des Grafen von Isolani den Kern von Burg Runkel mit dem Palas zerstörten. Graf von Isolani ist übrigens ein bleibendes Denkmal in Schillers zweitem Teil der Wallenstein-Trilogie gesetzt worden. Nach der Zerstörung wurde die Kernburg nicht wieder aufgebaut und bildet den heutigen Ruinenteil.
Heute befinden sich in der Unterburg ein Museum, eine Kapelle, ein Archiv und die fürstlich-wiedsche Verwaltung. Zeitweise wird das Schloss noch von Angehörigen der Fürstenfamilie zu Wied – den Besitzern von Burg Runkel – bewohnt. Die Ruinen der Kernburg können besichtigt und der Bergfried erstiegen werden. Von seiner Aussichtsplattform hat man einen grandiosen Blick auf Runkel mit der mittelalterlichen Lahnbrücke und Burg Schadeck auf der gegenüberliegenden Lahnseite.
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