Über die historische Lahnbrücke in Limburg passiert der Hessenweg die Lahn und führt auf der fünften Etappe rechts der Lahn flussaufwärts. Mit herrlichem Blick auf den Dom zu Limburg und die Reste von Burg Limburg geht es nach Dietkirchen, der Keimzelle der Christianisierung des Lahntals und damit auch weiter Teile des Taunus und des Westerwalds.
Die Mutterkirche für den Lahngau war die Lubentiuskirche in Dietkirchen. Aus Archiven geht hervor, dass die Dietkirchener Pfarrei 841 zum Kollegiatstift und später zum Trierer Archidiakonat erhoben wurde. Der heutige Bau der früheren Stiftskirche geht auf zahlreiche Baumaßnahmen während des 8. und 13. Jahrhunderts zurück. Die Lubentiuskirche ist nur 39m lang und wird an der Westseite von zwei markanten Türmen abgeschlossen. Das Langhaus ist dreischiffig mit fünf Jochen aufgebaut. Die nach Osten weisende Hauptapsis wird von drei gestaffelten Rundbogenfenstern durchbrochen und von einem halbierten Kegeldach bedeckt.
Die Lahn weist dem Hessenweg weiter die Richtung nach Dehrn, dem größten Stadtteil von Runkel. Hier lebten einst die Vögte des Lubentiusstifts, die auf Burg Dehrn residierten. Der auffälligste Bauteil der hoch über der Lahn thronenden Burg ist der runde 34m hohe Bergfried mit seinem achteckigem Zinnengeschoss. Während der Turm vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt, wurde das achteckige Zinnengeschoss erst im 19. Jahrhundert aufgesetzt. Der Wohnbau, südlich des Bergfrieds, ist im Kern noch gotischen Ursprungs. Ab 1845 entstand östlich dieses Ursprungbaus ein kleines Schloss im neugotischen Stil, das sich im Privatbesitz befindet und daher nur von außen bewundert werden kann.
Weiter geht es auf dem Hessenweg nach Steeden. Hier kommt man der Johannes-Kapelle vorbei, die vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut wurde. Ein Fenster auf der Nordseite des Chores besitzt noch die ursprüngliche romanische Fassung. Rund um das Gotteshaus lag früher der von mächtigen Kastanien beschattete Friedhof. Heute ist hier eine Grünfläche angelegt und eine der alten Kastanien hat die Wirrungen der Zeit überstanden.
Hinter Steeden quert der Hessenweg den Kerkerbach, einen 21km langen Zufluss der Lahn, und erreicht wenig später Runkel. Über die Schlossstraße kommt man zur Burg Schadeck, die 1276-88 als Trutzburg zu der auf der anderen Lahnseite liegenden Burg Runkel errichtet wurde. Wesentlichster Bestandteil der heutigen Burganlage ist ein gut erhaltener, dreieinhalbgeschossiger, rechteckiger Bau, der an der westlichen Seite einen Treppenturm besitzt. Darin befinden sich privat genutzte Wohnungen, so dass eine Innenbesichtigung von Burg Schadeck nicht möglich ist.
Mit hervorragendem Blick auf Burg Runkel und die alte Lahnbrücke, die in die Altstadt von Runkel mit ihren schönen Fachwerkbauten führt. Durchs Naturschutzgebiet Wehrley leitet der Hessenweg aber direkt weiter und steuert den Unica-Bruch an.
Der Unica-Bruch ist ein alter Steinbruch, in dem Lahn-Marmor abgebaut wurde. Der Unica-Bruch in Villmar ist der einzige von über einhundert ehemals betriebenen Lahnsteinbrüchen, der heute zugänglich ist. Hier wurde roter Lahnmarmor mit Seilsägen abgebaut. Diese Methode ließ eine in zwei ausgesägte Terrassen gegliederte etwa 6m hohe und 15m lange Wand entstehen, die einen wohl weltweit einmaligen dreidimensionalen Einblick in den Aufbau eines Stromatoporenriffs aus dem Devon erlaubt. Der Unica-Bruch fand 2006 Eingang in die Liste der Nationalen Geotope.
Weiter die Lahn entlang führt der Hessenweg schließlich über Arfurt nach Aumenau, dem Ziel der Etappe. Aumenau ist der erste urkundlich erwähnte Ort im Landkreis Limburg-Weilburg. Gleich drei Kirchen stehen in dem kleinen Örtchen. Die älteste von ihnen ist die im Stil der Neugotik erbaute und 1903 geweihte evangelische Kirche. Sie mag manch einem bekannt erscheinen, denn sie diente als Vorlage für eine Modellbaukirche der Firma Kibri im Maßstab H0, die sich bei Modelleisenbahnern in der ganzen Welt hoher Beliebtheit erfreute.
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