Runkel


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Runkel liegt rund acht Kilometer östlich von Limburg zu beiden Seiten der Lahn. Die Altstadt mit der wuchtigen Ruine der Burg Runkel liegt auf der Taunusseite. Die Neustadt bildete sich auf der Westerwaldseite unterhalb der zum als „Eck zum Schaden der Burg Runkel“ erbauten Burg Schadeck.

Die Herkunft der Herren von Runkel ist nicht geklärt. Mit der urkundlichen Ersterwähnung von Runkel 1159 tritt ein Siegfried von Runkel als Zeuge auf. Er erhielt im Zuge staufischer Reichspolitik die Vogtei über Stift Gemünden im Hohen Westerwald und damit die Herrschaft über Westerburg.

1275 trennten sich aufgrund von Familienstreitigkeiten die Herrschaften Runkel und Westerburg und es kam über lange Zeit immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die ihren Anfang mit dem Bau der Burg Schadeck durch Heinrich von Westerburg nahmen. Die Machtverhältnisse klärten sich ab 1454, als die Runkeler durch Erbschaft die Isenburg im Sayntal und damit Zugang zum Rhein erhielten. Noch heute gehört die Ruine der Burg Runkel, die 1634 von Kroaten im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden ist, dem Neuwieder Fürstenhaus.

Die beiden Burganlagen wurden 1448 durch eine Brücke über die Lahn verbunden, die heute noch von den Ortsansässigen genutzt wird. Die Runkeler Lahnbrücke hat vier runde Steinbögen. Ursprünglich wachte ein Brückenturm über die verkehrstechnisch wichtige Anlage, dieser wurde aber bereits 1815 abgerissen.

Von der früheren Stadtbefestigung ist noch der fünfeckige Schalenturm erhalten, der seit 1725 als Glockenturm der 1641 neu erbauten evangelischen Kirche dient. Nach zwei Seiten schließen sich Teile der alten Stadtmauer an den Glockenturm an. Im Altstadtbereich finden sich noch einige schöne Fachwerkbauten, die aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen.

Der Wanderer findet in der Gemarkung um Runkel einige selten vorkommende Pflanzen, Farnarten, Moosflora, botanische, geologische und ornithologische Besonderheiten. Zu ihrem Schutz sind die vier kleinen Naturschutzgebiete Arfurter Felsen, Karlsteine von Runkel und Villmar, Wehrley und Runkeler Laach ausgewiesen worden.

Das freundliche Klima an den Lahnhängen führte auch dazu, dass von 1270 bis 1929 auf der Westerwaldseite Weinbau betrieben worden ist und der berühmte Runkeler Rote kultiviert wurde. Die Reblaus machte dem Winzergeschäft jedoch einen endgültigen Strich unter die Rechnung.


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