Nach einer Übersetzung soll Stahleck so viel bedeuten, wie unbezwingbare Burg auf einem Bergsporn. So unbezwingbar war Burg Stahleck über Bacharach dann doch nicht, denn 1689 verwüstete ein französisches Heer Burg Stahleck, wobei auch die Wernerkapelle ihr Dach einbüßte und zur Ruine verkam. Die Stadt Bacharach wurde niedergebrannt.
Davor lagen einige Jahrhunderte Burgengeschichte. Burg Stahleck, die nur vom Innenhof aus zu besichtigen ist und von der aus man einen fantastischen Blick über den Rhein genießen kann, wird als Jugendherberge geführt und ist hinter den Mauern nicht öffentlich zugänglich, es sei denn, man mietet sich ein. Von der Südterrasse jedenfalls kann man wunderbar über das obere Mittelrheintal schauen und sieht nördlich das Bacharacher Werth, südlich über die Ruine Nollig und Lorch mit dem Lorcher Werth und kann bis zur Burg Fürstenberg schauen.
Vermutlich begannen die Kölner Erzbischöfe mit der Errichtung der Burg Stahleck, um ihr Erzbistum zu sichern. Das Datum des Spatenstichs ist nicht bekannt, man geht vom 12. Jahrhundert aus. 1194 nämlich ging die Burg Stahleck geschichtlich mit der Hochzeit von Stahleck in die Bücher ein. Da heiratete der Sohn von Heinrich dem Löwen die Tochter des Pfalzgrafen Konrad. Die Burg hatte u.a. die Aufgaben einer Zollburg.
1909 kaufte der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz die Anlage und ließ sie ab 1925 restaurieren und als Jugendherberge wiederaufbauen. Bei der Renovierung konnten die Baubestandteile bis 1689 dokumentiert werden. Damals gab es im Langhaus eine Jungenherberge und separat eine Mädchenherberge, das heutige Turmhaus. 1943 war die Burg ein Straflager für deutsche Jugendliche, die systemkritisch waren und danach war sie ein Wehrertüchtigungslager.
Der Neubau der Burg Stahleck steht auf einem Grundriss von 55 x 24m und zeigt eine klare staufische Gliederung. Älteste Bauteile sind die Bergfriedfundamente, Teile des Palaskellers und einige Fragmente der Ringmauer. Der Palas ist zweistöckig aus Bruchsteinen und Schwemmsteinen und steht auf einem gewölbten Kellergeschoss. Darüber ist Fachwerk und ein langes Schieferdach schließt den Palas ab. An der Südostseite schließt sich der Küchenbau an. Hier leben die Herbergseltern. Die elf Fenster des Rittersaals zeigen die Stationen der Burggeschichte und Wappen als Glasmalerei. Der Rittersaal kann hundert Personen aufnehmen.
Der Bergfried steht in der Burghofmitte. Der Rundturm auf einem Felssockel hat sechs Geschosse und ein Kegeldach mit Fensterchen und Helmen. Das sechste Geschoss wurde erst später aufgemauert, was man an der unterschiedlichen Farbe des Steins sehen kann. Fertiggestellt wurde der Bergfried nämlich erst 1967. Im Bergfried finden sich Jugendherbergszimmer, die nach Minnesängern benannt worden sind. Die Anlage wird westlich von einer dicken Schildmauer geschützt, die eine Dicke von 2,6m hat sowie eine Treppe in der Mauer. Über den Halsgraben führt eine Steinbrücke.
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