Schaut man von oben auf die Karte, ist Oberösterreich mit der Hauptstadt Linz ein Tintenklecks zwischen München und Wien. Schaut man näher, ist dieser Klecks rund 12.000km² groß mit viel Relief und Facetten, bis fast 3.000m am Dachstein hoch, abwechslungsreich durch drei zum Wandern sehr beliebte Landschaftsräume, mit Naturschutzzonen. Mittelgebirgig ist es im Norden mit Böhmerwald und Mühlviertel, alpin wird es auch, teilweise im Salzkammergut und im Nationalpark Kalkalpen. Eine weitere Region ist Pyhrn-Eisenwurzen. Wandernd lässt sich sehr viel Wald- und Wiesenlandschaft mit Almen und Aussichten erkunden.
Langes Wandervergnügen, auch über Grenzen hinweg bietet der Donausteig auf über 280km, der Berge-Seen-Trail im Salzkammergut ist eine 370km umfassende Runde, die sehr viele Highlights mitnimmt und auch schmucken Kurort Bad Ischl vorbeikommt. 80km rund im Mühlviertel nimmt der Johannisweg in Anspruch. Der Luchs-Trail zieht sich rund 215km durch die Kalkalpen. Pilgernd erfreut der gemäßigte Sebaldusweg im Laufe von drei oder vier Tagen. Ist man mit der Familie mit unterschiedlichen Ansprüchen an Urlaub unterwegs, oder hat kürzer bemessene Zeitfenster, will aber trotzdem das „Schlagobers“ Oberösterreichs kosten, sind Tagestouren und Rundwanderungen unschlagbar.
Auf diesem Rundweg ab der Anlegestelle Schlögen, wo auch ein römisches Kleinkastell war (Ausgrabungsstätte), wandert es sich erstmal in eine aussichtsreiche Höhenlage mit herrlichem Blick ins Alpenvorland und über die Schlinge der Donau, beispielsweise vom Steiner Felsen. Andernorts sieht man die Burgruine Haichenbach. Ab Inzell geht’s dann entlang dem Donauufer. Es gibt zahlreiche Donausteig-Runden(https://www.ich-geh-wandern.de/wandern/donausteig-runden) entlang dem Donausteig.
Ciconia-Rundweg an der Schlögener Schlinge (Haibach ob der Donau), 11,2km, Gehzeit ca. 3 Stunden
Das eine Plus ist für die Krippensteinbahn in Skigebiet Dachstein und das 2. Plus für den Abstecher, den wir unbedingt einplanen sollten beim Umstieg von der Krippensteinbahn 2 auf die 3 zum 5-Fingers-Skywalk am Krippenstein. Die Wanderrunde bietet neben der Seilbahn ab dem Ufer des Hallstätter Sees ein Höhenerlebnis von 2.203m bei der Simonyhütte. Von hier hat man einen atemberaubenden Blick auf den Dachsteingletscher.
Von der Gjaidalm zur Simonyhütte (Dachstein), 16km, Gehzeit ca. 4,5 Stunden
Wir wandern im romantischen Hallstätter Echerntal, zwischen dem Hallstätter See und dem Wasserfall. Unterwegs treffen wir auf Tafeln am Themenweg Echerntal, der sich Romantikern widmet. Der kleine Waldbach fließt in den Hallstätter See, der von der Traun durchflossen wird. Auch hier ist ein Teil der UNESCO Welterberegion Hallstatt Dachstein Salzkammergut. Die Hallstattzeit oder Hallstatt-Kultur ist in der späten Bronzezeit angesiedelt.
Hallstatt-Themenweg durchs Echerntal zum Waldbachstrub, 5km, Gehzeit ca. 3,5 Stunden
Der Almgasthof Baumschlagerreith in der Region Pyhrn-Priel und am Ende des Stodertals ist Ausgangsort für die Wanderung, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt. Südlich grenzt die Steiermark an. Im Toten Gebirge erleben wir einige bizarre Felsformationen, steile Felswände, Gräben, Gumpen, Rinnen, Buchenwald, Almwiesen und Bergpanorama.
Stoderer Dolomitensteig (Traunviertel), 9,2km, Gehzeit ca. 4 Stunden
Die Wanderung durch das Dreiländereck ist nicht komplett ein Rundweg, am Anfang und Ende ist ein Wegstück gleich. Aber sonst wiederholt sich hier wenig. Das Dreiländereck lädt ein zu Felsformationen, Weitblicken, Grenzweggang, Weg der Entschleunigung und den Plöckenstein, der mit 1.379m die höchste Höhe im Böhmerwald ist.
Dreiländerweg (über Teufelssessel und Steinernes Meer), 11,2km, Gehzeit ca. 3,5 Stunden
Jede Menge „tur“: Natur, Kur, Architektur, dazu die Traun und die Rettenbachklamm – hier ist für pure Abwechslung gesorgt. Besonders hübsch ist die Kirche St. Nikolaus in Bad Ischl, wo der Startpunkt ist. Sterzens Abendsitz ist ein Naturdenkmal mit Baumgruppe und fantastischer Aussicht. Etliche Doktoren haben sich als Stifter in Bad Ischl einen Namen gesichert. Dr. Sterz zum Beispiel 1835. Er arbeitete für Dr. Wirer, ein Mitbegründer des Kurorts. Faszinierend ist die Rettenbachklamm, durch die einst sogar Holz getriftet wurde.
Über Sterzens Abendsitz zur Rettenbachklamm (Bad Ischl), 6km, Gehzeit ca. 1,5 Stunden
Schöne Aussichten, dabei keine Wadenkrämpfe: Die kleine Wanderrunde am bewaldeten Kolomansberg (1.114m) hat zahlreiche Fans. Sie bietet Aussichten und die älteste erhaltene Holzkirche Österreichs, der Kolomanskirche, eine Heilquelle gibt’s auch noch dazu. Auch die Region ist fantastisch: Mondseeregion im Salzburger Land. Weitere interessante Angelegenheiten unterliegen der Verschwiegenheit, sozusagen, denn hier sind auch Radartürme. Weitere Entdeckungen am Mondsee liegen zu Füßen: Kloster und Pfahlbaugeschichte. Attersee und Irrsee sind auch nicht weit.
Kolomansberg-Runde ab Rauchenschwandt, 5,7km, Gehzeit ca. 1 Stunde und 40 Minuten
Diese Rundwanderung hat von allem etwas, was sie so beliebt macht: wildromantisches Josefstal, Burgruine Windegg mit Aussichtsturm, Schloss Schwertberg (privat), Wald und Wiesen in der sanften hügeligen Landschaft des Mühlviertels. Der Weltstein auf 478m ist bei Schwertberg die höchste Erhebung. Den Mühlvierteleinblick komplett macht die Passage entlang dem Aist-Ufer.
Weltstoarunde: Hinauf auf den Weltstein bei Schwertberg, 12km, Gehzeit ca. 3 Stunden
Das ist Oberösterreichromantik! In Sankt Wolfgang am Wolfgangsee startet die Schafbergbahn ihre Aufwärtsreise zur Schafbergspitze. Es bleibt spannend bei den der weiteren Wegeführung mit Himmelspforte (1.736m) am Himmelspfortenweg, mit alpiner Bergflora, Mittersee, Mönichsee, Purtschellersteig. Der hat es in sich und verlangt mit Stiegen und Seilversicherungen viel Obacht und Erfahrung schadet auch nicht.
Alpintour über die Schafbergspitze hoch über dem Wolfgangsee, 6km, Gehzeit ca. 3 Stunden
Enns wird als die älteste Stadt Österreichs geführt und beeindruckt durch ihre wunderschöne Altstadt. Eine weitere Bezeichnung für Enns ist „Stadt der Türmchen“. 1212 wurde Enns zur Stadt erhoben. Sie geht auf eine Römersiedlung am Donau-Limes zurück. Der Fluss Enns (254km) trennt Oberösterreich von Niederösterreich und fließt etwas nördlich von hier in die Donau. Die kurze Runde ist auch etwas für die ganze Familie: Schloss Ennsegg, Schlosspark am Georgenberg mit toller Aussicht und ums leibliche Wohl muss man auch nicht bangen. Die Innenstadt von Linz (https://www.ich-geh-wandern.de/poestlingberg-linzer-stadtwanderweg ) ist rund 27km von hier entfernt.
Enns: Cittaslow-Rundweg durch Österreichs älteste Stadt, 2km, Gehzeit ca. 0,5 Stunden
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