Das dritte Teilstück des Frankfurter Grüngürtel Rundwanderwegs beginnt an der Mainpromenade in Höchst unterhalb der Justinuskirche. Die Justinuskirche ist Frankfurts ältestes erhaltenes Bauwerk: sie entstand ab 830 unter den Karolingern und zählt heute zu den ältesten Kirchen in Deutschland.
Im Innern der Justinuskirche lässt sich eine architektonische und kunstgeschichtliche Reise machen. Zwei Altarräume, das Mittelschiff, die Seitenschiffe und die Rundsäulen gehören zu den bedeutendsten Werken mittelalterlicher Bildhauerkunst. Sehenswert ist auch der Kreuzaltar von 1485 und der barocke Hochaltar (18. Jahrhundert).
Mit der Mainfähre unterhalb der Batterie Höchst wechselt der Grüngürtelwanderer das Mainufer und setzt nach Schwanheim über. Man folgt ein kurzes Stück dem alten Leinpfad am Main und biegt dann vor der alten Schwanheimer Schleuse südwärts ab ins Naturschutzgebiet Schwanheimer Düne.
Die Schwanheimer Düne ist eine Binnendüne, was ohnehin schon selten ist und für Frankfurt einzigartig. Die Schwanheimer Düne besteht aus Sand-, Magerrasen- und Waldflächen sowie einigen kleinen Seen und beherbergt eine Vielzahl an seltenen und vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Die Schwanheimer Düne sieht vielerorts tatsächlich so aus wie eine Düne an der Nordsee, mit Silbergras und Sand-Gransnelken und bizarr gewachsenen Kiefern bewachsen. Durch die Schwanheimer Düne führen zwei mit Bohlen ausgelegte Wege. Diese zu verlassen ist verboten, denn die Vegetation der Schwanheimer Düne ist sehr sensibel.
Durch den Schwanheimer Wald geht es weiter Richtung Stadion und hinein in den Frankfurter Stadtwald zum Jacobiweiher. Mit 6ha Wasserfläche ist der Jacobiweiher das größte Stillgewässer in Frankfurt. Der Jacobiweiher wurde 1931-32 als Regenwasserrückhaltebecken angelegt. Das Ufer des Jacobiweiher ist von mächtigen Bäumen umstanden. Am Teichufer befinden sich zwei Kunstwerke aus der Reihe Komische Kunst im Frankfurter Grüngürtel: der Pinkelbaum und die hoch auf einem Baumast sitzende Eule im Norwegerpullover. Am nordöstlichen Teichufer besteht mit der Speakers Corner außerdem die Möglichkeit, von einem Redepult aus unangemeldet vor Publikum zu sprechen, für das Sitzbänke aus Holz vorhanden sind.
Später passiert der Frankfurter Grüngürtel Rundwanderweg den kleineren Maunzenweiher in der Gemarkung von Sachsenhausen. Es wird vermutet, dass der Name Maunzenweiher von den Lautäußerungen von Wildkatzen (Felis silvestris) abgeleitet ist, die einst im Frankfurter Stadtwald heimisch gewesen sein sollen.
Am Maunzenweiher kickt der Frankfurter Grüngürtel Rundwanderweg nach Norden ab und leitet nach Oberrad. Ein kleiner Tipp: Rund 500m westlich des Grüngürtel Rundwanderwegs steht der Frankfurter Goetheturm, ein 43m hoher Aussichtsturm, ein beliebtes Ausflugsziel mit Gastronomie und einem Waldspielpark für Kinder.
Durch die Buchrainstraße leitet der Frankfurter Grüngürtel Rundwanderweg durch Oberrad hindurch. Auch hier ein Tipp: Auf Höhe des Buchrainplatzes kann man einen Abstecher linkerhand in die Offenbacher Straße und dann später rechts in die Speckgasse machen (ca. 300m vom Hauptweg): Hier steht seit 2007 das Frankfurter Grüne-Soße-Denkmal. Es erinnert daran, dass in Oberrad zahlreiche Gärtnereien die sieben Kräuter anbauten, die für die Frankfurter Grüne Soße benötigt werden: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Für Frankfurter ist ein Abstecher zum Denkmal für das Nationalgericht Pflicht!
Am Mainufer stößt der Frankfurter Grüngürtel Rundwanderweg auf die Gerbermühle, die ursprünglich im 16. Jahrhundert erbaut wurde, heute aber vor allem bekannt ist, weil Frankfurts größter Sohn, Dichterfürst Goethe, hier 1814-15 eine Liebelei pflegte, die ihn zu manch großen Zeilen Dichtkunst inspirierte. Goethe war aber schon früher an der Gerbermühle. Man munkelt, die Zeilen „hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein“ aus seinem Faust, soll Goethe auf einem Spaziergang zur Gerbermühle erdacht haben.
Nicht jeder ist so groß wie Goethe, aber dennoch ist jeder was Besonderes. Deshalb gibt es hinter der Gerbermühle das Ich-Denkmal. Das Denkmal besteht aus einem steinernen Sockel, wie ihn üblicherweise Denkmäler berühmter Personen der Zeitgeschichte besitzen, auf dem jedoch keine Statue steht. Auf der Vorderseite steht „ICH“ in goldenen Großbuchstaben, an der Rückseite ermöglicht eine dreistufige Treppe das Besteigen des Sockels. Die Besucher werden animiert, den Sockel zu besteigen und sich dort in verschiedenen Posituren fotografieren zu lassen. Der so fotografierte Besucher wird selbst zum Denkmal.
Über die Deutschherrnbrücke geht es wieder auf die andere Mainseite und man spaziert am Hafenpark entlang zurück zum Ostbahnhof, dem Ausgangspunkt unserer dreitägigen Wanderung auf dem Frankfurter Grüngürtel Rundwanderweg.
Grüngürtel Rundwanderweg Etappe 1 - Grüngürtel Rundwanderweg Etappe 2 - Grüngürtel Rundwanderweg Etappe 3
Auf etwa 10,5 Kilometern Länge wanderst du bei dieser Wanderung auf dem Schäfersteinpfad im Frankfurter Stadtwald. Dieser stammt aus dem 15. Jahrhundert...
Der Mainkai von Frankfurt ist eine sehr beliebte Flaniermeile mit prima Blick auf die Skyline Frankfurts. Wir spazieren zwischen Main-Neckar-Brücke...
Der südlich von Frankfurt sich ausdehnende Frankfurter Stadtwald ist Teil des Frankfurter Grüngürtels, der sehr viele Freizeitangebote bereithält,...