Die zweite Etappe des Hessenwegs führt uns über die Kemeler Heide ins Blaue Ländchen, eine Landschaft, die ihren Namen dem Färberhandwerk verdankt, das rund um Nastätten eine lange Tradition hat. Geroldstein verlässt der Hessenweg über den Dickschieder Weg, der zunächst zu einem schönen Aussichtspunkt führt, von dem aus man noch einmal den Blick über den Wispertaunus schweifen lassen kann.
Über den Atzmann (445m) geht es nach Dickschied, ein Dörfchen, das auf einem Höhenzug liegt, der gemeinhin Naurother Schweiz genannt wird. Sehenswert ist die evangelische Wehrkirche in Dickschied. Die alte, in Trockenmauerwerk aus Taunusschiefer errichtete Kirchhofmauer ist in Teilen erhalten. Der Eingang zum romanischen Kern der Kirche (13. Jahrhundert) ist ein hölzerner Torbau aus dem 18. Jahrhundert.
Ab Dickschied folgt der Hessenweg ein Stück der jungen Wisper und knickt dann nach Westen ab, um Nauroth anzusteuern. In Nauroth ist die moderne katholische Rundkirche bemerkenswert. Im Ortszentrum liegt das Backhaus, ein verputzter Bau aus dem späten 19. Jahrhundert. Aus Nauroth hinaus geht es zur Grube Meiers Hoffnung, einem früheren Schieferbergwerk, das heute zur Wasserversorgung dient.
Der Hessenweg leitet weiter in nordwestliche Richtung, passiert die Landstraße nach Langschied und erreicht dann das frühere Kloster Gronau. Kloster Gronau wurde wohl um 1130 von Benediktinern der Abtei Michaelsberg gegründet und im 16. Jahrhundert in ein Hospital umgewidmet. Ab Mitte des 17. Jahrhundert diente Kloster Gronau als Hofgut, bis hier 2001 ein gastronomischer Betrieb eingerichtet wurde. Von den historischen Anlagen des früheren Kloster sind heute noch die Zehntscheune, ein Torbogen, das Torpförtnerhaus und Teile der alten Klostermauer erhalten. Der Klosterhof liegt inmitten von Wäldern und Wiesen an einem kleinen Bachlauf und einem idyllischen Weiher.
Oberhalb von Kloster Gronau erhebt sich der Altenberg (446m). Hier wird der älteste Stammsitz der späteren Grafen von Katzenelnbogen vermutet, was aber noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte. Sicher ist, dass die Kirche auf dem Altenberg 1747-48 anstelle eines älteren Vorgängerbaues an der alten Markt- und Gerichtsstätte erbaut worden ist. Der Saalbau aus Bruchsteinmauerwerk besitzt einen verschieferten Haubendachreiter. Die reiche barocke Innenausstattung aus der Erbauungszeit wurde teils vom Vorgängerbau übernommen.
Noch ein wenig weiter nördlich stößt der Hessenweg auf Grebenroth und folgt ab hier der Kreisstraße nach Holzhausen an der Haide. Holzhausen ist Geburtsort von Nikolaus Otto, der 1862 den Viertaktverbrennungsmotor erfand, eine Firma gründete und auf seiner Gehaltsliste Größen wie Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach stehen hatte. Aus der Firma entstand die Deutz AG, die in Gedenken an ihren Gründer 1962 im Geburtshaus Ottos das Nicolaus-Otto-Museum einrichtete.
Sehenswert in Holzhausen sind auch die beiden denkmalgeschützten Kirchen: die katholische Filialkirche in der Bäderstraße, ein neo-romanischer Backsteinbau vom Ende des 19. Jahrhunderts, und die evangelische Pfarrkirche in der Nikolaus-August-Otto-Straße, ein Bauwerk mit drei-achsigem Mansardendach aus dem Jahr 1765. Wen es jetzt noch etwas ins Umland zieht, dem sei das Limes-Freilicht-Museum empfohlen, das ca. 1,5km östlich im Wald liegt.
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Wir beginnen die Wanderung an der Morsbachhalle in Zorn auf der Kemeler Heide (Untertaunus). Am Hof Zorn vorbei wandern wir auf den Grauen Kopf (518m)....
Wir starten die Wanderung auf dem Parkplatz unterhalb der Kirche von Niedermeilingen. Am Friedhof vorbei wandern wir in das Busebachtal, am Taubenkopf...
Wir starten die Wanderung im Zentrum von Nauroth. Am Bach von Nauroth geht es auf Wiesenwegen hinunter in den Wald. Am Schild Wispertal gehen wir...