Das Kloster Karthaus im Stadtteil Karthaus liegt nordöstlich des Stadtkerns von Konz an der Mosel und ist Station am rheinischen Jakobsweg. Die Kartäuser sind ein römisch-katholischer Orden, der auf eine Gründung im Jahr 1083 in Frankreich zurückgeht. Das Kloster Karthaus entstand zwischen 1680 und 1730 als barocke Anlage, die ursprünglich vierflügelig war.
Die ehemalige Klosterkirche St. Johann ist heute die Pfarrkirche von Konz-Karthaus. Die sehenswerte Klosteranlage dient seit den 1980er Jahren als Bürgerhaus und Kulturzentrum, wird von der Grundschule und von Vereinen genutzt und ist der Allgemeinheit zugänglich.
Das Kloster Karthaus wurde 1794 von den Mönchen aufgegeben und während der Säkularisation 1804 auf Abriss versteigert. 1855 kauften es die Franziskanerinnen und betrieben ihrerseits ein Kloster dort. Nach einem Brand konnte das Kloster um 1887 nach den alten barocken Plänen erneut aufgebaut werden. Dem folgten einige Renovierungen im 20. Jahrhundert und der Kauf des Klosters durch die Stadt im Jahr 1963.
Die nach wie vor sehenswerte und stattliche Klosteranlage mit einer Umfassungsmauer zeigt sich mit der einschiffigen Kirche und turmloser Fassade und einem erneuerten Südflügel sowie Resten des Kreuzgangs. In der Kirche mit einen rippenlosen Kreuzgewölbe konnten sich der Hochaltar aus dem Jahr 1720 und ein etwas jüngerer Seitenaltar erhalten. Das Kloster Karthaus birgt einen Festsaal, der für Konzerte genutzt wird.
Das Kloster Karthaus liegt am Ende der Albanstraße des Eisenbahnerdorfs Karthaus. Die Albanstraße in Karthaus ist ein ehemaliger Bahnbetriebsweg von 650m Länge. An ihr entlang finden sich 37 Häuser von Eisenbahnern. Vor rund hundert Jahren war die Bahn ein wichtiger Arbeitgeber, der hier rund 800 Menschen beschäftigte. Darunter auch den Opa eines bekannten Sohns der Stadt Konz: Karl-Heinz Riehm, der 1951 in Konz geboren wurde und zwischen den 1970er und 1980er Jahren zu den weltbesten Hammerwerfern zählte. 1984 holte er bei der Olympiade in Los Angeles die Silbermedaille. Riehm trainierte auch am Bahngelände und im Kloster zu einer Zeit, als es leer stand.
Wer durch die Albanstraße geht, wird sich vermutlich wundern oder als Anwohner ärgern über den Zustand der doch einst prächtigen Bahnanlagen, die 1903-04 an Stelle eines Vorgängers aus dem Jahr 1875 errichtet wurden. Das Bauensemble des Bahnhof Karthaus aus Empfangsgebäude, Nebengebäuden und der Bahnsteighallen entstand im Heimatstil und steht unter Denkmalschutz – und gammelt vor sich hin, obwohl sich 2012 ein privater Investor fand. Der wartet mit seiner Sanierung aber darauf, dass die Bahn den Haltepunkt saniert (2015). Schade um jedes Jahr, das vergeht.
Konz-Karthaus hat neben dem ehemaligen Kloster und der katholischen Pfarrkirche auch eine evangelische Kirche zu bieten. Sie wurde 1897 als neugotischer Saalbau im Stil des Historismus gebaut und ist nahezu unverändert im Original erhalten. Die Glasfenster, von einem Künstler aus Oberbillig gefertigt, wurden 1966 bei einer Renovierung eingesetzt. Die roten Sandsteine des Sockels kamen übrigens aus den rund 8km entfernten Steinbrüchen von Tawern.
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