„Wo der Schelde rote Wasser talwärts ziehn, und am Abend hell die roten Feuer glühn, wo man fleißig sich verdient sein ehrlich Geld, da ist meine Heimat, ist mein Oberscheld“. So heißt’s im Oberschelder Lied. Etwas exakter formuliert könnte man auch sagen: Der Dillenburger Stadtteil Oberscheld liegt an der Einmündung der Tringensteiner Schelde in die Schelde, eingerahmt von Geierskopf (416m), Namberg (435m) und Hölzchen (385m) im unteren Schelder Wald.
Schätzungen zufolge gab es bereits im 8. Jahrhundert Siedlungen im Oberschelder Gebiet, deren Bewohner nachweislich Erzbauern, Köhler, Eisengießer und Waldschmiede waren. Seit 1590 wurden in Oberscheld gusseisener Öfen gefertigt und ab 1904 schmolzen zwei Hochöfen des Hessen-Nassauischen Hüttenvereins bestes Eisen aus dem im Schelder Wald gewonnen Erz.
Die größte Grube im Schelder Wald war der Königszug, der seit 1650 ausgebeutet wurde und 1819 mit anderen kleineren Gruben zur größten Eisenerzgrube Hessens konsolidiert wurde. 140.000t Eisenerz wurden in besten Zeiten pro Jahr abgebaut. Der Königszug befand sich am Osthang des Oberellenbach (495m) zwischen dem Scheldetal und der Gemarkung Eibach.
Noch weiter talaufwärts, fast schon bei Hirzenhain, wurde ab 1823 in der Grube Amalie gefördert. Die Grube Amalie war über eine ein Kilometer lange Seilbahn mit der Grube Neue Lust verbunden. Auch hier wurde eine Jahresleistung von 50.000t erreicht. Zahlreiche weitere Gruben – Friedrichszug, Herrnberg, Paulsgrube, Augusstollen um nur einige zu nennen – machten das Scheldetal zu einem Eldorado für die eisenverarbeitende Industrie.
Die Bergbauzeit endete in Oberscheld im Jahr 1973. Da hatten die Hochöfen schon dicht gemacht und alle Bergwerke waren geschlossen, bis auf die 1958 im Lagerzug Eisener Hand abgeteufte Grube Falkenstein. Auch sie brachte es auf bis zu 140.000t Jahresleistung hochwertigen Eisentsteins mit einem Eisengehalt von bis zu 40%.
Die Grube Falkenstein lag am Nordhang des Wasenberg (459m). Heute ist hier eine Mülldeponie angesiedelt. In den Laubwäldern am Berghang liegen schön versteckt die Nesselhofer Weiher. Sie sind die Überreste des Nesselhofs, die hier 1573 errichtet wurde, u.a. um die Hohe Schule in Herborn mit Lebensmitteln zu versorgen. Aber bereits zwanzig Jahre später wurde der Hof wieder abgebrochen. Die Fischweiher werden heute zur Aufzucht von Jungfischen genutzt, sind wegen ihrer schönen Lage ein beliebtes Zwischenziel für Wanderer im Schelder Wald.
Einen Eindruck von der Bergbauvergangenheit im Schelder Wald gewinnt man am Besucherstollen Ypsilanta. Die 140m lange Grube Ypsilanta kann heute durch ein restauriertes Mundloch betreten werden. Schaulustige und Schulklassen können in dem Besucherstollen bei einer Führung in völliger Dunkelheit unter Zuhilfenahme des Geleuchts und des Gezähe wahrnehmen, unter welchen Bedingungen die Bergleute damals unter Tage arbeiten mussten. Zu sehen sind die typischen Werkzeug der damaligen Bergleute sowie eine Sammlung unterschiedlicher Erze.
Unterhalb des Besucherstollens am Ende der Tals der Irrschelde, wie die Tringensteiner Schelde auch genannt wird, liegt das Waldschwimmbad Oberscheld. Es ist ein beliebter Startpunkt für Wanderungen in den Schelder Wald.
Oberscheld selbst ist heute ein reines Wohndorf. Sehenswert im Ort ist insbesondere die evangelische Kirche von 1692. Der Saalbau mit Fachwerkobergeschoss wird durch einen Haubendachreiter gekrönt. Die Innenausstattung stammt zu großen Teilen noch aus dem 17. Jahrhundert.
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