Oberwesel


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Oberwesel, die Stadt der Türme und des Weins im Rhein-Hunsrück. Die Silhouette der Stadt am Rhein wird von einigen Kirchen (die bekannteste ist die Liebfrauenkirche), Burg Schönburg und 16 erhaltenen Türmen der mittelalterlichen Stadtbefestigung geprägt. Die begehbare Stadtmauer gilt als am besten erhaltene Stadtmauer im UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal.

Kurz nach 1200 wurde mit dem Bau der in großen Teilen erhaltenen Stadtmauer begonnen. Teilweise wurde sie in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts aufgestockt und im Anschluss erweitert. In Oberwesel schützte die wehrhafte Mauer nicht nur vor ungebetenen Gästen, sondern auch vor Hochwasser und Eisgang. Einst war die Stadtmauer 2,5km lang und hatte 22 Türme. Ihre Höhe betrug zwischen 8 und 16m!

Auffällig ist der Weiße Turm in der Kirchstraße mit dem vorspringenden Erker über der Durchfahrt und den Zinnen obenauf. Der markanteste der 16 verbliebenen Türme ist aber der Ochsenturm aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Der Ochsenturm war über Jahrhunderte der nördliche Abschluss der rheinseitigen Befestigung.

In der Oberstraße finden sich Ruinen des ehemaligen Minoritenklosters Oberwesel. Gegründet wurde das Kloster Oberwesel 1242 von den Franziskanern. Im 16. Jahrhundert übernahmen die Minoriten bis zur Auflösung des Klosters 1802. 1836 brannten die Gebäude und seitdem ist das ehemalige Minoritenkloster eine Ruine. Man sieht noch einige Mauern der Basilika. Es gab eine Sakristei, einen Kreuzgang, Klostermauern und eine Lateinschule in der Oberstraße 11.

Das Rathaus am Marktplatz stammt aus den Jahren 1847-50 und fällt durch den offenen Bruchstein auf sowie den Erkerchen an den Ecken mit Welschen Hauben und dem Uhrenturm in der Mitte.

Hält man sich weiter rheinabwärts, kommt man zur Mutter-Rosa-Kapelle. Der gotische Sakralbau geht auf die Zeit vor 1300 zurück. Seit 2008 heißt sie Mutter-Rosa-Kapelle, nach der selig gesprochenen Franziskanerin Rosa Flesch aus dem Wiedtal. Zuvor hieß sie Wernerkapelle nach Werner von Oberwesel (1271-1287), einem Tagelöhner, dessen Tod Juden in die Schuhe geschoben worden war, was zu einer Verfolgungsjagd am Mittelrhein führte.

Die Liebfrauenkirche in Oberwesel wird bisweilen Rote Kirche genannt. Das Gegenstück ist die Weiße Kirche: die katholische Pfarrkirche St. Martin. Die weiß verputzte St. Martin Kirche mit ihrem wehrhaften Turm mit offener Maueransicht stammt auch aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der trutzige Turm war einst Teil der Stadtbefestigung und ist nach wie vor recht imposant.

Wenn jetzt die reformierten Wanderer etwas vermissen in der Liste: Auch eine evangelische Kirche gibt es in Oberwesel, in der Chablisstraße. Sie ist gemessen an den anderen Bauten quasi neu und stammt aus dem Jahr 1899 und ist ein neugotischer Backsteinbau mit einem kleinen Dachreiter.

Ein besonderes Denkmal ist das Günderodehaus am Siebenjungfrauenblick. Hier wurde 2002-03 der dritte Teil der Heimat-Trilogie von Edgar Reitz gedreht. Das Haus stammt ursprünglich aus Sebersbach im Hunsrück, hat 200 Jahre auf dem Buckel und wurde hierher versetzt. Ins Haus hinein kam die fiktive Geschichte um die Dichterin Carolin von Günderode, die hier laut Story zwischen 1708 und 1806 gewesen sein soll. Das Günderodehaus liegt direkt am beliebten Oelsbergsteig.

Ein weiteres Museum in Oberwesel liegt in der Münzgasse und wird privat betrieben (Führung auf Anfrage). Wer aber schon mal da ist und sich für das traditionsreiche Bäckerhandwerk interessiert, sollte sich das Bäckereimuseum mit dem alten Tuffsteinofen aus dem 17. Jahrhundert nicht entgehen lassen.

Historische Spuren zeigt auch das Stadtmuseum im Kulturhaus Oberwesel. Römer, Ritter und Rhein sowie Romantik finden sich in den Ausstellungen, die 2000 Jahre Geschichte im Welterbetal bieten. Natürlich erfährt man hier auch näheres zur Schönburg, der Vor- und Frühgeschichte, dem Mittelalter, dem Leben am Rhein mit seiner Schifffahrt. In den Räumen eines ehemaligen Weinguts kann man auch den Blauen Salon betreten mit seiner wertvollen Einrichtung, so wie es die Weingutfamilie belebt hat im Jahre 1868.

Oberwesel, die Stadt der Türme und des Weins: Oberwesel ist mit 72ha Anbaufläche eine der größten Weinbaugemeinden am Mittelrhein (Rheinabschnitt zwischen Bingen und Bonn). Wer sich von der Qualität überzeugen möchte, kommt am zweiten und dritten Wochenende im September zum Weinmarkt nach Oberwesel.


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