Petersberg (Siebengebirge)


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Ist der Drachenfels (321m) auch der am meisten bestiegene Berg Europas, so kann sich der bei Königswinter im Siebengebirge gelegene Petersberg (331m) damit schmücken, die wichtigsten Gäste auf seinem Gipfel empfangen zu haben: Queen Elisabeth II, Michail Gorbatschow, Arthur Chamberlain, Bill Clinton, Jassir Arafat und der japanische Kaiser Akihito zählen zu den illustren Besuchern.

Grund dafür ist das Grandhotel auf dem Petersberg, das von 1955-69 und wieder seit 1990 als Gästehaus der Bundesrepublik Deutschland dient. Auch wenn es heute nicht mehr so häufig genutzt wird, ist es aus Sicherheitsaspekten immer noch Schauplatz wichtiger Ereignisse, wie etwa der ersten Afghanistan-Konferenz 2001. Auch weniger politisch geprägte Veranstaltungen finden auf dem Petersberg statt. So heiratete hier 1995 Rekord-Weltmeister Michael Schumacher.

Für Deutschland das wichtigste Ereignis, das auf dem Petersberg stattfand, war aber zweifelsohne die Unterzeichnung des Petersberger Abkommens am 22. November 1949. Das Petersberger Abkommen erweiterte die Rechte der Bundesregierung über das nur einige Wochen vorher geschlossene Besatzungsstatut hinaus und wird historisch als erster Schritt der Bundesrepublik Deutschland zu einem eigenständigen Staat gewertet.

Der Bund ist erst seit 1978 Besitzer des Petersberg, den er damals mit allen Gebäuden für 18,5 Mio. D-Mark von der Kölner 4711-Dynastie Mülhens erwarb. Ferdinand Mülhens hatte das marode Hotel auf dem Petersberg 1912 übernommen und bis 1914 durch den Architekten Heinrich Müller-Erkelenz in ein neubarockes Kurhotel umbauen lassen. 1927 folgte der Bau einer Straße, der die bis dahin notwendige Petersbergbahn nach und nach überflüssig machte. Die Petersbergbahn war bis zur Schließung 1958 die steilste Zahnradbahn in Deutschland.

Der Petersberg hießt nicht immer Petersberg. Bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung 1142 hörte er noch auf den Namen Stromberg. Als die Zisterzienserabtei Himmerod 1189 im Siebengebirge ein Kloster einrichten wollten, wählten sie als ersten Standort den Stromberg und errichteten dort eine Kirche, die dem heiligen Petrus weihten. Diese Kirche bestand wahrscheinlich bis ins 18. Jahrhundert hinein. Die Grundmauern wurden 1980 freigelegt.

Die Zisterzienser selbst verließen schon 1192 Berg und Kirche und errichteten am Fuße des Berg das Kloster Heisterbach. Die heute auf dem Petersberg vorhandene Petrus-Kapelle, ein barocker Saalbau, wurde 1763 von einem Heisterbacher Abt errichtet. Die Inneneinrichtung stammt noch im Wesentlichen aus ihrer Entstehungszeit. Ihre Besonderheit war eine fahrbare Kanzel, die zur wartenden Menge gerollt werden konnte. Zwischen 1934 und 1936 wurde die Kapelle mit geändertem Dachreiter wiederhergestellt.


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