Quellenweg Fichtelgebirge

Im Naturpark Fichtelgebirge liegt der Quellenweg, man folge dem Q auf gelbem Grund. Die rund 52 km zwischen Münchberg und Marktredewitz sind in mehreren Etappen gut wanderbar. Entscheidet man sich für 3 Etappen böte sich Weißenstadt am Weißenstädter See als Etappenziel an sowie Nagel am Nagler See. Die vier Hauptflüsse des Fichtelgebirges werden entlang des Wegs verbunden: Sächsische Saale, Eger, Weißer Main und Fichtelnaab. Unterwegs wird die Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer überschritten.

In Münchberg, im bayerischen Oberfranken, starten wir am Bahnhof. Münchberg gilt auch als Tor ins nördliche Fichtelgebirge und in den östlichen Frankenwald. Es gibt übrigens auch eine Bahnverbindung nach Marktredwitz, über Schwarzenbach an der Saale. Jetzt aber zu Fuß los! Durch bebautes Gebiet und Kulturnatur kommen wir ins Dorf Mechlenreuth, mit kleinem Dorfteich und einem Infopoint.

Durch die Landschaft wandern wir nach Kleinlosnitz, könnten einen Abstecher zum Dietelhof und dem Oberfränkischen Bauernhofmuseum machen, ein Freilichtmuseum (Öffnungszeiten beachten/kleiner Eintritt). Weiter begleitet uns die abwechslungsreiche Landschaft mit Wiesen, Feldern, Wäldchen und kleinen Ortschaften wie Schnackenhof mit Gasthaus. Bei Steinbühl ist westlich der Flugplatz Zell-Haidberg. Dann sind wir in Zell und kommen dort über die junge Sächsische Saale, im Ort sehen wir die St. Galluskirche (1835). Bei Zell ist die Anhöhe Großer Waldstein (877m) ein beliebtes Ausflugsziel, mit Burgruine, Bärenfang und verwitterten Felsformationen.

Wir kommen ansteigend im Wald zur eingefassten Saalequelle, mit gestaltetem Platz. Auch Wanderer auf dem Fränkischen Gebirgsweg und am Qualitätswanderweg Fränkisches Steinreich kommen hier vorbei. Rund 427km wird die Saale auf dem Weg in die Elbe zurücklegen. Etwas über 12km sind wir bis hierher gewandert. Wir kommen an die Straße nach Weißenstadt, wo wir per Abstecher Quartier nehmen können. Das ginge aber auch hier im Landgasthof, im Weiler Torfmoorhölle.

Mit Wald, Auf und Ab ist die Quelle der Eger rund 3km entfernt. Die Egerquelle, zwischen Weißenstadt und Bischofsgrün, ist schmuck eingefasst, mit Inschrift. Die Eger hat rund 316km vor sich, bis zur Mündung in die Elbe in Tschechien.

Uns zieht es durch die Natur zum Karchessee, auch Flößweiher oder Karchesweiher genannt. Einige Wässerchen landen in dem Weiher an der B303. Unsere nächste Quelle ist die vom Weißen Main. Dort in etwa haben wir auch den höchsten Punkt des Quellenwegs, Richtung Weißmainfels, wo wir auf über 910m kommen. Die Weißmainquelle auf dem Ochsenkopf ist auch schön eingefasst. Der Weiße Main ist ein rund 52km langer Quellfluss des Mains, der seinen Weg in den Rhein fortsetzt.

Nur rund 500m entfernt vom Weißmainfels ist die Fichtelnaabquelle, die mit Steinplatten gefasst ist. Rund 42km misst der Fichtelnaab genannte Oberlauf der Waldnaab. Das Wasser fließt schließlich via Donau ins Schwarze Meer. So weit wollen wir nicht, aber am Ziel sind wir mit der 4. Quelle auch nicht. Die Wanderung führt zum ca. 10,5ha gestauten Fichtelsee am Kaiserberg, am Naturwaldreservat Fichtelseemoor. Südlich ist das Städtchen Fichtelberg.

Der Fichtelsee, in der waldreichen Umgebung zwischen dem Ochsenkopf und dem Schneeberg, liegt auf rund 752m und lockt als Badesee Gäste. Es gibt auch ein Hotel sowie Campingplatz, falls man in Nagel bei der Planung von 3 Etappen nichts bekommen hat. Bis nach Nagel sind es noch rund 7km. Auf dem Weg durch den Wald treffen wir auf die Gregnitz, den Neuweiher und gegenüber dem Meilerplatz Birk. Nagel betont sich als Kräuterdorf und am Nagler See (ca. 6ha) ist ein kleiner Kräutergarten, nebst Kneippanlage. Am südlichen Seeufer stehen die Dreifaltigkeitskirche und die Kirche Rosenkranzkönigin. Ein weiterer Garten in Nagel ist der Zeit- und Erlebnisgarten. Der Quellenweg führt allerdings nicht durch Nagel, sondern nördlich vorbei nach Reichenbach, in dem einige Wohnstallhäuser aus dem 18./19. Jahrhundert unter Denkmalschutz stehen.

Durch den Wald wandern wir ansteigend an den Habersteinen vorbei nach Luisenburg. Das ist ein sehr sehenswerter Ort mit Gastronomie, der Freilichtbühne Luisenburg, dem interessanten Geotop Felsenlabyrinth Luisenburg und dem Burgplateau Altes Schloss. Das Felsenlabyrinth gilt als eines der schönsten Geotope Bayerns. Gut 1km weiter auf dem Quellenweg gelangen wir nach Bad Alexandersbad, einem Mineral- und Moorheilbad mit Kurpark und Schloss sowie der Luisenquelle beispielsweise. Auch sehr schön!

Feldflur, Wald und noch ein Kneippbecken liegen auf dem restlichen Quellenweg, der in Marktredwitz am Bahnhof endet. Man sollte sich hier die Zeit nehmen, um die Altstadt zu erkunden.

Bildnachweis: Von APneunzehn74 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons